Geldsegen für die Insel Hombroich

Stadt stellt finanzielle Mittel im Etat zur Verfügung. Damit soll der Weg zu Fördermitteln des Bundes frei werden.

Foto: Woitschützke

Hombroich. Die Museumsinsel Hombroich soll von einem millionenschweren Förderprogramm profitieren. Das Geld soll in den Erhalt und die Ertüchtigung des Gebäudebestands fließen — unter anderem soll der in die Jahre gekommene, „Labyrinth“ genannte Pavillon aufgefrischt werden. Dazu sind allerdings finanzielle Mittel des Bundes notwendig. Die Stadt Neuss beteiligt sich daher am Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“.

Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat

Eine entsprechende Entscheidung wurde jetzt vom Stadtrat gefällt — und ist mit Kosten verbunden. Rund 900 000 Euro sollen in den kommenden drei Jahren in den Haushalt eingestellt werden. Das ist erforderlich, da ein kommunaler Eigenanteil von mindestens zehn Prozent erforderlich für die beantragten Zuschüsse aus dem Bundesprogramm ist und die Stiftung Hombroich von förderungsfähigen Investitionskosten in Höhe von neun Millionen Euro ausgeht. Zwei Drittel dieser Summe soll der Bund beisteuern. Der Rest soll über den kommunalen Eigenanteil sowie durch Mittel sogenannter unbeteiligter Dritter getragen werden. Laut Verwaltung hat die Stiftung Hombroich bereits 500 000 Euro bei Mäzenen eingeworben. Bleiben noch 1,6 Millionen Euro, die aus Drittmitteln beigesteuert werden müssen.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke signalisiert, dass er sich auch beim Rhein-Kreis für Unterstützung des Projekts stark machen möchte. „Wir reden von einer Summe in gleicher Höhe, wie sie die Stadt beisteuert“, sagt er. „Allerdings hat der Kreistag darüber noch nicht befunden.“ Zudem solle alles getan werden, die Summe durch weitere finanzielle Unterstützung noch zu senken. „Man muss sehen, ob man woanders noch Geld einwerben kann“, betont Petrauschke. Daran arbeitet die Stiftung Hombroich bereits. Bürgermeister Reiner Breuer hat zudem angekündigt, dass die Verwaltung die Stiftung dabei unterstützt, entsprechende Drittmittel einzuholen.

Verwaltung

Der Beschluss des Stadtrates war wichtig, da die kommunale Beteiligung im Bundesprogramm vorgeschrieben ist und nur Kommunen den Antrag auf die Fördermittel stellen können. Im Grunde wird mit dem politischen Signal eine Entscheidung vom April 2016 noch einmal unterstrichen. Damals hatte der Rat bereits den Grundsatzbeschluss gefasst, dass sich die Stadt mit dem Projekt „Insel Hombroich — Kunst parallel zur Natur: Sicherung, Verfeinerung und Vermittlung eines einzigartigen musealen Konzepts“ am Bundesprogramm beteiligt. Der daraufhin gestellte Antrag wurde jedoch abgelehnt, da die finanzielle Zusage zum kommunalen Eigenanteil ausstand. Das wurde nun nachgeholt. Laut Verwaltung wurde in Aussicht gestellt, „dass der Zuschussantrag für das kommende Jahr Aussicht auf Erfolg“ habe.

Neues Spiel, neues Glück heißt es also bei der Bewerbung um die Fördermittel aus dem Bundesprogramm. Der Ratsbeschluss dient dabei zur Fristwahrung, um die Unterlagen einzureichen. Eine tatsächliche finanzielle Auswirkung ergäbe sich nur dann, wenn der Bund das von der Stadt vorgeschlagene Projekt tatsächlich auswählt.