MSC erhält Umweltpreis für Tierschutz

Motorsportbund zeichnet den Club aus Grevenbroich aus.

Foto: MSC Grevenbroich

Grevenbroich. Knatternde Moto-Cross-Maschinen und unter Artenschutz stehende Tiere — wie passt das zusammen? Offensichtlich gut. Denn auf dem Gelände des Motorsportclubs (MSC) Grevenbroich haben sich die seltenen Kreuz- und Wechselkröten in den vergangenen Jahren munter vermehrt. Das ist insbesondere den Sportlern zu verdanken, die sich für den Schutz der bedrohten Amphibien ordentlich ins Zeug legen. Für dieses Engagement werden sie im Januar mit dem Umweltpreis des Deutschen Motorsportbundes ausgezeichnet.

Die Bahn auf der Königshovener Höhe zieht nicht nur Sportler aus der ganzen Welt an, sondern auch Amphibien, die auf der Liste der bedrohten Arten stehen. „Die Sportanlage zählt zu den letzten Rückzugsgebieten von Kreuz- und Wechselkröten in Grevenbroich“, sagt der städtische Umweltbeauftragte Norbert Wolf. „Die Tiere sind nicht trotz, sondern gerade wegen des Moto-Cross-Betriebs im Gelände.“ Die Kröten bevorzugen Lebensräume mit sandig-lehmigen Böden und verdichteten Fahrspuren, in denen sich Wasser zum Laichen sammeln kann. Zudem brauchen sie offenes, keinesfalls bewaldetes Gelände, wie es durch den laufenden Trainings- und Wettkampfbetrieb ständig wieder neu geschaffen wird. Damit sich die Tiere in Ruhe vermehren können, werden einzelne Streckenabschnitte während der Laichzeit gesperrt. Drohen Pfützen bei allzu heißen Temperaturen auszutrocknen, helfen die Sportler ein wenig nach: Sie setzen gezielt ihre Beregnungsanlage ein, füllen die Tümpel wieder auf, um dem Krötennachwuchs eine Chance zu geben. Dass das alles funktioniert, darauf achtet Claudia Ullrich, die sich um den Umweltschutz auf dem Sportgelände kümmert. Sie sensibilisiert jugendliche Fahrer auf spielerische Art für den Schutz der seltenen Tiere auf der Königshovener Höhe.

Dass alles blieb dem Deutschen Motorsportbund nicht verborgen. Der Verband wird den MSC zum Jahresbeginn auszeichnen — „für freiwilliges Umweltengagement und die Integration des Projekts in die pädagogische Arbeit im Jugendsport“. Die Preisübergabe findet ihm Rahmen einer Gala am 13. Januar in Wiesbaden statt. Bei der Preisverleihung wurden in der Vergangenheit unter anderem so erfolgreiche Sportler wie Sebastian Vettel, Michael Schumacher und Norbert Haug ausgezeichnet. „Wir freuen uns über die Anerkennung eines so großen Verbandes“, sagt Ullrich. Weitere Projekte sind in Arbeit. So wollen sich die Motorsportler auch um Brutplätze für seltene Vögel kümmern — zum Beispiel den Uhu.