Genossenschaft kauft Pfarrhaus in Gustorf
Auf dem Gelände sollen auch Seniorenwohnungen entstehen.
Grevenbroich. Seit Mittwoch ist der Schlüssel des Gustorfer Pfarrhauses von St. Maria Himmelfahrt in neuer Hand. Der Kirchenvorstand hat das Gebäude aus dem Jahr 1860 an die Erftsiedlungs-Genossenschaft Gindorf (ESG) verkauft. An den Gebäuden auf dem etwa 3.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Schellestraße soll bald mit Sanierungen und Bauarbeiten begonnen werden.
"Verkauft wurde unter anderem deshalb, weil sich die Kirche in ihrem Programm ,Zukunft heute’ aus Spargründen von einigen ihrer Gebäuden getrennt hat", sagt ESG-Vorstand Jörg Schmitz. Auch die angrenzende Kaplanei (Baujahr etwa 1915) sowie der große Pfarrgarten gehen in den Besitz der ESG über.
"Die Überlegung, das Grundstück zu kaufen, hatten wir schon vor einem Jahr", berichtet Schmitz. In dem 200 Quadratmeter großen historische Pfarrhaus möchte die Genossenschaft ihre Büros einrichten, die derzeit noch an der Provinzstraße 26 sind. Bis die Geschäfte der ESG aber tatsächlich von der neuen Errungenschaft aus erledigt werden können, muss "noch einiges passieren", so Schmitz.
So stehen umfangreiche Arbeiten an den Elektroinstallationen an. Sanitärbereich sowie Heizung müssen ebenfalls erneuert werden. "Im Keller gibt es außerdem feuchte Ecken und an den Fenstern sollte auch noch etwas getan werden", erklärt der Vorsitzende.
Auch die Hausfassade soll ein neues Gesicht erhalten. In dieser Sache müsse sich die ESG aber mit der Denkmalbehörde besprechen, weil das Pfarrhaus unter Denkmalschutz steht.
Bevor die Sanierung beginnen kann, möchte die Genossenschaft einen Architekten mit der Begutachtung des Gebäudes beauftragen. Inklusive Sanierungskosten investiert die ESG etwa 3,5 bis 4 Millionen Euro, wie Schmitz sagt. Zuletzt wurde das Pfarrhaus nur noch als Pfarrbüro und Archiv genutzt. Harrie de Zwart war der letzte Pfarrer, der das Haus bewohnte, bevor er vor einigen Jahren nach Belgien ging.
An der ebenfalls erworbenen Kaplanei möchte die Genossenschaft vorerst nichts tun. "Die Kaplanei ist in besserem Zustand als das Pfarrhaus", sagt Schmitz und ergänzt: "Im oberen Bereich befinden sich vermietete Wohnungen. Die untere hat eine Krabbelgruppe bezogen." Daran solle sich auch nichts ändern. Auch der bisherige Mietpreis wird beibehalten.
Für die Freifläche des Geländes hat die Erftsiedlungs-Genossenschaft bereits Pläne. Darauf möchte sie altengerechte Wohnungen bauen. Zwar wohnen in den insgesamt 530 Immobilien der ESG auch ältere Menschen, diese Wohnungen haben aber meist keinen barrierefreien Eingang und kein behindertengerechtes Bad.
"Insgesamt sollen dort etwa 15 Wohnungen von 45 bis 90 Quadratmeter Größe entstehen", sagt Schmitz. Wann genau mit dem Bau begonnen wird, ist noch unklar. Auf jeden Fall soll dies im kommenden Jahr passieren. Wer Interesse an einer Genossenschaftswohnung der ESG hat, kann sich unter 02181/495290 melden.