Kaarst: Verunglückter Junge aus dem Schwimmbad hatte Herzfehler
Kaarst/Neuss. Der am Mittwoch in Kaarst nach dem Schwimmunterricht gestorbene zwölfjährige Junge war vermutlich herzkrank. Die Obduktion der Leiche habe ergeben, dass das Kind nicht ertrunken ist, sondern krank war, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag.
Der Junge war plötzlich untergegangen, als er seine erste Bahn schwamm. Nur wenige Sekunden später zogen Retter ihn aus dem Wasser. Ein Notarzt brachte den Jungen noch ins Krankenhaus, wo er wenig später starb.
Es gebe keinen Anlass, der Lehrerin oder der Bademeisterin einen Vorwurf zu machen, so die Staatsanwaltschaft."Die Aufsichtspflicht war auf jeden Fall gewährleistet", sagte die Sprecherin der Stadt Kaarst, Sigrid Hecker. Neben der Lehrerin und der Bademeisterin sei noch eine Badewacht im Schwimmbad gewesen, die auch den Notarzt gerufen habe. 27 Kinder der siebten Klasse eines Gymnasiums hatten an dem Schwimmunterricht teilgenommen. Der Zwölfjährige galt als guter Schwimmer, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft weiter mit.
Einen Tag nach dem tragischen Unglück waren die Klassenkameraden und auch die Sportlehrerin zur Schule gegangen, teilte der stellvertretende Schulleiter mit. "Wir haben ein Krisenmanagement eingesetzt." Schüler und Lehrkräfte würden von Notfallseelsorgern und Psychologen betreut. Auch die Mitarbeiter des Schwimmbads erhielten seelsorgerische Hilfe. Das städtische Hallenbad werde frühestens am Freitag wieder geöffnet, sagte die Stadtsprecherin.
"Ein Fremdverschulden ist eindeutig auszuschließen. Der Junge ist nichtertrunken", sagte am Donnerstag Staatsanwalt Christoph Kumpa nach derObduktion des Leichnams. Als Todesursache werde eine Herzerkrankungangenommen. "Er hätte genau so gut beim Fußballspiel verunglückenkönnen", sagte Kumpa. Den Aufsichtspersonen sei kein Vorwurf zu machen."Es wurde schnell gehandelt. Das Kind war nur Sekunden unter Wasser undwurde sofort herausgeholt."