Dachverband soll Kulturvereine bündeln
Eine Erhöhung der Zuschüsse für Brauchtumsvereine wird diskutiert.
Dormagen. Was Kämmerer Ulrich Cyprian bereits vor dem Finanzzwischenbericht ankündigte, betonte er auch im Kulturausschuss: "Wir können uns mehr erlauben, aber längst nicht alles leisten." Und so wurden auch einige der Forderungen aus dem Ausschuss auf die Haushaltsberatungen verschoben, die im November anstehen.
Dazu gehörte die Forderung der SPD-Fraktion, die Zuschüsse für die kulturtragenden Vereine, Brauchtums- und Partnerschaftsvereine zu erhöhen. Fraktionssprecherin Rotraud Leufgen begründete diesen Wunsch mit der Feststellung, dass im Rahmen der Haushaltskonsolidierung die Zuschüssen an die Vereine gekürzt worden seien und danach "seit langen Jahren" nicht mehr erhöht wurden. Seitdem sind neue Vereine hinzugekommen, die den Anteil, der als Einzelförderung verteilt wird, nochmals verringern. Auch müssten die Förderrichtlinien mit den Vereinen überarbeitet werden.
Die CDU schloss sich den Forderungen der Erhöhung und Überarbeitung an. Hauschild jedoch riet dazu, zunächst nur die Formulierung "Der Kulturausschuss tritt dafür ein, die Zuschüsse zu erhöhen" zu wählen, statt eine direkte Bitte an den Rat auszusprechen.
Auch dem Antrag der SPD, in dem die Verwaltung aufgefordert wurde, ein Kulturjahrbuch mit Veranstaltungsterminen, Fotos und Erläuterungen zu erstellen, wurde zunächst eine Bremse verpasst. Zunächst gelte es, Vor- und Nachteile einer solchen Publikation abzuwägen, aber auch nicht zuletzt die Kosten. Zwar hatte die SPD in ihrem Antrag von einer Gegenfinanzierung durch Anzeigen gesprochen, doch dies müsse zunächst durchgerechnet werden.
Einen größeren Vorlauf forderte ebenso ein weiterer Antrag der SPD, bei dem auch Leufgen als Fraktionssprecherin im Nachhinein zugeben musste, "wohl etwas ungeduldig" gewesen zu sein. In diesem Antrag ging es um die Bildung eines Dachverbandes, der Kultur-, Heimat-, Partnerschafts- und Brauchtumsvereine vertreten soll. Vorbild dafür sollten die Dachverbände der Sportvereine und Schützen in Dormagen sein.
Die Vorteile des neuen Dachverbandes: Die Vereine hätten einen einzigen Ansprechpartner für externe Anfragen, könnten besser Sponsoren gewinnen, Angebote koordinieren und neue kulturelle Aktivitäten entwickeln. Zudem sind Synergien angedacht, etwa in Bezug auf technisches Equipment und die Planung der Veranstaltung.
Eine Verschiebung der Thematik in die kleine Kommission, die sich derzeit mit der Erstellung eines Kulturkonzeptes für Dormagen beschäftigt, lehnte Leufgen ab: "Es geht um Organisation, nicht um Inhalte." Schließlich einigte man sich darauf, den Vereinen ein Konzept für einen möglichen Dachverband zu präsentieren, in dem Ziele, Aufgaben, Sinn und Aufbau skizziert sind. Auch Heinz Pankalla vom Büro für bürgerschaftliches Engagement soll in die Vorplanung der kleinen Kommission zum Dachverband miteinbezogen werden.