Grevenbroich: Fackelbauer in Rente
Der Jägerzug Frohsinn verabschiedet sich im Jubiläumsjahr mit seiner letzten Großfackel vom Bau der leuchtenden Kunstwerke.
Grevenbroich. "Heinzelmännchen fehlen sehr, alleine Bauen fällt uns schwer. Der Fackelbau war supergeil, nun gehen wir auf’s Altenteil."
Mit diesem Spruch verabschiedet sich der Jägerzug Frohsinn im Jubiläumsjahr vom Fackelbau. Auf immerhin 18 Fackeln können die Jäger zurückblicken und auch sonst gehört der Zug zum Urgestein des Grevenbroicher Schützenwesens, stellte er doch schon dreimal den Schützenkönig.
Toni Schillings repräsentierte den BSV 1990/91. Als er 1961 in den Zug eintrat, hatten seine Kameraden schon erste Erfahrung mit dem Fackelbau gesammelt. 1960 etwa nahmen sie den zerfallenen Anbau des Hotel-Restaurants "Zur Traube" aufs Korn: "Grevenbroichs letztes Trümmergrundstück".
In späteren Jahren übernahm Toni Schillings das Amt des BSV-Fackelbeauftragten. Kein Wunder, denn seit seinem ersten Tag in der Fackelhalle ist er begeistert dabei, wenn es ums Entwerfen, Bauen und Bemalen der leuchtenden Kunstwerke geht. Zugute kam Schillings sicher seine Erfahrung in der Elektrotechnik.
Beim Fackelbauen konnte er sie mit anderen Handwerksarbeiten verbinden. Die Übung kommt indes mit den Jahren: "Manche trainieren ewig, um einmal die 100 Meter in zehn Sekunden zu laufen. Beim Fackelbau ist es andersherum: Man fängt klein an und wächst mit den Anforderungen."
Denn bis so eine Fackel am Schützenfestsamstag durch die Straßen zieht, braucht es mindestens 400 bis 500 Arbeitsstunden. Und ohne "Macher" im Zug, die das Bauprojekt vorantreiben, läuft gar nichts - so jedenfalls die Erfahrung von Toni Schillings.
Aber er ist überzeugt, dass sich die Mühe lohnt: "Wer einmal mitgegangen ist, den Beifall der Zuschauer erlebt hat, wird es nie wieder vergessen. Der Jugend wünsche ich, dass sie das erleben darf."