Grevenbroich: Ostwall - Ein Hindernis-Parcours für Radfahrer
Arbeitskreis: Der ADFC will der Stadt 50 Stellen nennen, an denen für Radfahrer Gefahren lauern.
Grevenbroich. Für Hunderte Radfahrer gleicht der Weg über den Ostwall - vorbei am Rathaus - einem gefährlichen Slalom-Parcours. Und das, obwohl es dort einen Radweg gibt. Der ist auch eigentlich gut positioniert, nämlich als eigene, eingezeichnete Spur auf dem Bürgersteig. "Doch genau das ist dort das große Problem", sagt Jürgen Holitschke, der täglich hier entlangfährt.
"Ich muss dort täglich scharf ausweichen. Denn neben dem Radweg liegt zum einen die Busspur und auch der Taxi-Halteplatz. Permanent laufen das Fußgänger über die Radspur oder stehen darauf, um auf den Bus zu warten", sagt Holitschke. Gefährlich sei das, weil das Ausweichen für Radfahrer in so einer Situation dann kaum möglich ist.
"Auf die Straße zu fahren ist zu gefährlich, weil man den rückwärtigen Verkehr so schnell nicht im Auge hat. Durch den Bordstein ist das auch nicht gefahrlos zu schaffen." Immer wieder kommt es daher gerade an dieser Straße zu gefährlichen Situationen - für Radfahrer und Fußgänger.
Auch der Kreisverband Neuss des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) weiß um die Gefahr an dieser Stelle. "Es ist ganz schwierig für Radfahrer zu wissen, was sie dort dürfen und was nicht. Da muss etwas geändert werden", sagt Heiko Fiegl, Sprecher des ADFC. Seit fünf Jahren dränge der Club die Stadt, viele für Radfahrer gefährliche Stellen zu entschärfen. "Bislang wurden wir jedoch nie wirklich ernst genommen", sagt Fiegl. Das hat sich nun geändert.
"Uns ist es nun gelungen, in Grevenbroich einen Arbeitskreis zu gründen, in dem wir alles erörtern, was eine Gefahr für Radfahrer darstellt", sagt Fiegl. 50 Punkte hat der ADFC zusammengestellt, die der Stadt am 3. Dezember beim Treffen des Arbeitskreises übergeben werden sollen. Darunter ist der Ostwall. Der Arbeitskreis ist ein Zusammenschluss von ADFC, Stadt, Politik und Polizei.
"Bisher war es schwierig, Verbesserungen im Bereich Radverkehr schnell umzusetzen. Das wird sich nun ändern. Wir begrüßen diesen Arbeitskreis und freuen uns auf die Diskussion", sagt Ursula Frieske, Verkehrsingenieurin der Stadt und Mitglied im Arbeitskreis.