Grevenbroich: Tagebau hat das Beben verursacht

Braunkohleabbau: RWE will Anwohner nach den Erdstößen beruhigen.

Grevenbroich. Das Beben, das am Montagabend die Erde in Grevenbroich hat erzittern lassen, ist durch den Tagebau ausgelöst worden. Das hat jetzt das geophysische Institut der Uni Köln bestätigt. Die Erdstöße hatten eine Stärke von 2,2 auf der nach oben offenen Richterskala erreicht.

Die Messstation der Erdbebenforscher der Uni steht am Rande des Abbaugebiets. Das beben war eindeutig kein natürliches Beben", sagt Klaus Hinzen, Geophysiker der Uni Köln. Das lasse sich durch die Wellenfrequenz belegen. "Zudem lag das Epizentrum zu dicht unter der Oberfläche". Liegen Epizentrenbei natürlichen Beben rund zehn Kilometer unter der Erde, lag der Ausgangspunkt des Bebens diesmal in rund 400 Meter Tiefe.

Kritiker des Tagebaus wollen schon häufiger derartige Beben gespürt haben, Bestätigen kann Hinzen das nicht. "Es war das erste spürbare Beben, das dort durch den Tagebau verursacht wurde." Alles andere seien so genannten Mikrobeben - allerdings so gering, dass sie um den Wert Null auf der Richterskala lagen.

Auch RWE will die Anwohner beruhigen. "So etwas tritt sehr selten auf und hat bisher nie zu Schäden geführt", sagt Lothar Lambertz, Pressesprecher des Energieriesen. Gefährlich für Häuser würden Beben laut Hinzen erst bei einer Stärke von 3,5.

Warum durch Tagebau Erdbeben entstehen, erklärt der Geophysiker so: "Um Tagebau betreiben zu können, muss das Grundwasser abgepumpt werden. Die lockeren Gesteinsschichten können sich dadurch verschieben, weil das Wasser nicht mehr die Hohlräume dazwischen füllt."