GWN stellen sich neu auf

Die Gemeinnützigen Werkstätten präsentieren ihr neues Konzept.

Foto: Marc Ingel

Neuss. Die Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWN) haben am Montag ihren neuen Geschäftsführer vorgestellt: Zusätzlich zu dem langjährigen Geschäftsführer Christoph Schnitzler wird zukünftig auch Stefan Hahn bestellt. Hahn wird die Rolle des zweiten Geschäftsführers der GWN parallel zu seiner Tätigkeit als städtischer Sozialdezernent ausführen. „Das war nur logisch, schließlich ist die Stadt mit 48 Prozent der größte Gesellschafter der GWN“, sagt Schnitzler.

Außerdem wurde der Gesellschaftsvertrag der GWN überarbeitet. „Der alte Gesellschaftsvertrag stammt aus dem Jahr 1972, da war eine Überarbeitung notwendig. Damals ging es bei der GWN um das Konzept beschützender Werkstätten für Menschen mit einer Behinderung. Heute geht es eher um die selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“, sagt Schnitzler. Daher sei auch der Verwaltungsrat zu einem Aufsichtsrat umfunktioniert worden.

Die GWG beschäftigt derzeit knapp 900 Menschen mit einer intellektuellen oder psychischen Körper- oder Sinnesbehinderung in fünf Betriebsstätten im Neusser Stadtgebiet — ganz individuell zugeschnitten auf ihre Fähigkeiten und Bedürfnisse.

Darüber hinaus werden die Menschen geschult und auch an den Arbeitsmarkt vermittelt. „Im Jahr 2013 konnten zwei Personen vermittelt werden. Das sind nicht viele, aber für den Einzelnen ist das ein großer Erfolg“, sagt Schnitzler. Dabei werde immer auf die individuellen Arbeitsmöglichkeiten geachtet.

Die Menschen mit einer Behinderung werden bei der GWN nicht nur beschäftigt und vermittelt, sie erfahren eine individuelle Betreuung. Das funktioniert durch die enge Verzahnung der Gesellschafter. „Geht es einem Mitarbeiter mal nicht gut, rufen wir bei der Lebenshilfe an — die betreuen den Bereich des Wohnens. So erfahren wir schnell von möglichen Krisen und können darauf auch im Arbeitsumfeld reagieren“, sagt die Vorsitzende des Aufsichtsrates, Angelika Quiring-Perl.