Interview: „Es fällt schwer, loszulassen“

Bürgermeister Axel Prümm, der am Dienstag sein Amt übergibt, äußert sich zu Erfolgen, Enttäuschungen und Zukunftsplänen.

Grevenbroich. Die Amtszeit von Bürgermeister Axel Prümm (CDU) geht am Dienstag zu Ende. Fünf Jahre hat der Gustorfer die Geschicke von Grevenbroich gelenkt. Am Mittwoch wird Ursula Kwasny auf seinem Stuhl Platz nehmen. Im WZ-Interview zieht der 52-Jährige Bilanz: Er äußert sich über Erfolge und Niederlagen, Enttäuschungen und sein Verhältnis zur CDU.

Prümm: Nein, als kleiner Junge wollte ich Lokomotivführer werden.

Prümm: Ja, es fällt schwer, loszulassen, weil ich in dieser Aufgabe aufgegangen bin. Ich war jedes Wochenende unterwegs, war rund um die Uhr Bürgermeister. Das war mein Lebensinhalt.

Prümm: Es gab viele wichtige Begegnungen. Ich denke gerne an die unzähligen Gespräche mit Bürgern, Vertretern von Vereinen und aus der Wirtschaft zurück, weil diese Gespräche alle zielorientiert waren. Es gab immer Inhalte und Herausforderungen für mich.

Prümm: Da gibt es viele Dinge. Etwa die Gründung der Bürgerstiftung, die die erste ihrer Art im Rhein-Kreis war. Wichtig war auch die Konzentration der städtischen Betriebe, bis hin zur neuen Stromsparte der GWG. Die Umstellung von der Kameralistik auf das Neue Kommunale Finanzmanagement (NKF) war eine intellektuelle Herausforderung, die wir bewältigt haben.

Prümm: Mit dem Druck aus den eigenen politischen Reihen. Ich konnte auch nicht ahnen, mit welchen Mitteln da hantiert wird. Parteipolitisches Taktieren ist mir zuwider.

Prümm: Sicherlich habe ich längst nicht alles richtig gemacht. Ich polarisiere, das war schon immer so in meinem Leben. Ein Fehler war, dass ich der CDU blind vertraut habe. Das Kapitel CDU würde ich gerne aus meiner Erinnerung ausblenden.

Prümm: Das war im September 2007, als mein Parteivorsitzender Matthias Nobis mich öffentlich abgewatscht hat. Damals sagte ich im Frimmersdorfer Schützenzelt, dass ich gerne weitermachen würde, wenn mich die CDU noch einmal aufstellt. Nobis polterte, was der Prümm sage, interessiere keinen, dass sei Frage der CDU.

Prümm: Die ist für die Ausübung des Amtes existenziell wichtig.

Prümm: Ich hätte mir gewünscht, dass Grevenbroich ein neues Schwimmbad bekommt. Die Politik hat andere Ziele verfolgt, als ich für richtig fand. Ein Schwimmbad muss von mehreren Kommunen gehalten werden. Das würde ich aber nicht als persönliche Niederlage sehen.

Prümm: Diese Antwort muss ich Ihnen schuldig bleiben. Ich erkenne kein Problemfeld, wo es nicht vorwärts geht.

Prümm: Die würde ich grundsätzlich infrage stellen, da die Aufgaben der Kreisgemeinschaft kostenintensiv sind. Die Kommunalaufsicht kann auch von anderer Ebene, wie etwa der Bezirksregierung, wahrgenommen werden.

Prümm: Ich habe in großem Maß Zuspruch gefunden. Die zweite Auflage ist auf dem Markt.

Prümm: Ich habe es ihr mehrfach angeboten, aber sie hat das dankend abgelehnt - was ich persönlich sehr bedauere.

Prümm: Ich trete in den Vorstand eines börsennotierten Unternehmens ein. Ich freue mich auf die neue Herausforderung außerhalb Grevenbroichs.