Kaarst: Gümpgesbrückesoll offenbleiben
Beide Ingenieurbüros sprechen sich für eine Verkehrsführung nach Variante 7 aus.
Kaarst. Die Umsiedlung von Ikea in das Gewerbegebiet Hüngert II ist am Donnerstagabend im Stadtentwicklungsausschuss planungstechnisch einen Schritt weiter gekommen. Der Antrag der UWG, den Beschluss um zwei Wochen zu verschieben und erst die Bürgerversammlung abzuwarten, wurde von der Ratsmehrheit nicht unterstützt, lediglich die Grünen sprachen sich für den UWG-Vorschlag aus.
Zuvor hatte sich in der gut fünfstündigen Sitzung eine Lösung hinsichtlich der Verkehrserschließung abgezeichnet. Vier Varianten waren von zwei Ingenieurbüros geprüft worden. Sowohl das Ingenieurbüro Runge & Küchler also auch das Ingenieurbüro "Planung Transport Verkehr" kamen zum gleichen Ergebnis: "Wir würden Ihnen die Umsetzung der Variante 7 empfehlen", sagten deren Vertreter Hans-Rainer Runge und Stefanie Pollock.
In dieser Variante würde die Anbindung der neuen K37n an die Neersener Straße (L390) über eine zweispurige Brücke erfolgen, die die Neersener Straße kreuzt. Der Bahnübergang Gümpgesbrücke bliebe bestehen. Die K37n würde zur Umgehungsstraße für die Siemensstraße.
Drei Abbiegebeziehungen würden entfallen: Linksabbieger von der Neersener Straße in Richtung Süden, Geradeausfahrer und Linksabbieger von der südlichen Siemensstraße in Richtung Norden/Westen und Linksabbieger von der K37n in Richtung Osten. Ebenfalls positiv bewertet wurde Variante 6, die sich von Variante 7 dadurch unterscheidet, dass hier lediglich der von Osten kommende Linksabbiegeverkehr von der Neersener Straße in Richtung Gümpgesbrücke entfällt.
Den Berechnungen beider Büros liegen Verkehrsprognosewerte für 2025 zugrunde, die zusätzlich um zehn Prozent erhöht wurden, zudem wurden die Berechnungen für die maßgeblichen Spitzenstunden am Nachmittag durchgeführt.
"Wir haben mit Variante 7 immer noch Luft nach oben", entgegnete Hans-Rainer Runge auf die Fragen von CDU und FDP, die sich nach einer Höchstgrenze erkundigt hatten. Franjo Rademacher (CDU) wies auf den Samstagsverkehr hin, der durch die Ikea-Kunden deutlich ansteigen dürfte. "Das haben wir zwar nicht explizit untersucht, aber auch hier gibt es Möglichkeiten, eine befriedigende Verkehrsqualität zu erreichen", so Runge.
"Wichtig ist eine gute Beschilderung für ortsunkundige Autofahrer, da Hin- und Rückweg zum Gewerbegebiet unterschiedlich verlaufen", merkte Stefanie Pollock an. Eine ganze Reihe Fragen beantworten und Eventualitäten ausschließen mussten die beiden Ingenieure, ehe der Ausschussvorsitzende Marcel Schulze Bomke-Vossschulte zu dem Schluss kam: "Die Schließung der Gümpgesbrücke ist vom Tisch." Dies war Bestandteil der Varianten 5 und 5a, die ebenfalls untersucht wurden, und aus verkehrstechnischer Sicht als nicht-empfehlenswert erachtet wurden.
Die Ergebnisse der Ingenieurbüros werden jetzt noch einmal innerhalb der Fraktionen besprochen. Im Stadtentwicklungsausschuss am Mittwoch, 30. Juni, steht das Thema erneut auf der Tagesordnung.
“ Die Bürgerversammlung zum Ikea-Umzug findet am Donnerstag, 24. Juni, ab 19 Uhr im Forum des Albert-Einstein-Gymnasiums statt.