Kaarst: Initiative will das Kreuz sponsern

Schenkung: Sieben Kaarster Bürger haben die Gruppe „Kunst im Bürgerratssaal“ gegründet.

Kaarst. In der Diskussion um ein Kreuz-Kunstwerk für den Ratssaal gibt es eine neue Wendung: Eine Bürgerinitiative mit dem Namen "Kunst im Bürgerratssaal" hat sich gegründet und will das Kunstwerk mit Sponsoring finanzieren.

Bislang gab es nur einen Beschluss des Rates und eine Idee des Künstlers Burkhard Siemsen. Im nächsten Schritt sollte Siemsen mit einem Vorentwurf beauftragt werden - im Hinblick auf die damit verbundenen Kosten und die leeren Kassen keine leichte Entscheidung für den Rat.

In diese Bresche will nun der Initiativkreis "Kunst im Bürgerratssaal" springen. Er plant, das Kunstwerk der Stadt in Form einer Schenkung zu überlassen.

Das fertige Kreuz soll rund 10 000 Euro kosten. Um weitere Sponsoren für die Realisierung des Kunstprojektes zu gewinnen, bedarf es zunächst eines konkreten Vorentwurfes, den die Initiative Anfang kommender Woche in Auftrag geben will.

Die Finanzierung dafür ist bereits gesichert. "Wir haben in den vergangenen Wochen die öffentliche Diskussion verfolgt und halten die Idee einer anspruchsvollen, modernen künstlerischen Ausgestaltung des Ratssaals für lange überfällig", sagt der Koordinator der Initiative, Franjo Rademacher.

"Dieser heute eher beliebige, kontur- und seelenlose Ratssaal braucht dringend eine sinn- und identitätsstiftende Kunst, um ihm die notwendige Würde zu verleihen. Dazu dient ein Kreuz-Kunstwerk in hohem Maße."

Der Künstler Burkhard Siemsen geht aktuell von einem zweiteiligen Glas-Kunstwerk aus, das in zwei gegenüberliegenden großen Fenstern des Ratssaals realisiert werden soll. Der eine Teil soll als dominanter Bestandteil ein Kreuz haben, der andere die Stadt selbst zum Thema machen.

Vorstellen kann sich Siemsen eine sechsfarbige Darstellung. Die sechs Farben sollen dabei die sechs Stadtteile symbolisieren. Beide Teile stehen sich gegenüber, sind aber als Einheit zu sehen.

"Wir sind sehr beeindruckt von dem bisherigen kreativen, Prozess, der sicher noch weiter gehen wird", sagt Rademacher. "Ich finde es gut, wenn Entscheidungen des Rates von den Bürgern auf beispielhafte Weise mitgetragen werden", kommentierte Bürgermeister Franz-Josef Moormann (CDU) die Initiativkreis-Gründung.