Bei den beiden Absolventen der Düsseldorfer Kunstakademie begegnen sich auf den ersten Blick zwei ganz unterschiedliche Positionen, die letztlich doch zueinander finden. Das Ergebnis nennen die Künstler "Stereo".

Kathrin Ahlts Fotoarbeiten sind ausschließlich analog entstanden, auch wenn man ihnen das auf den ersten Blick nicht ansieht. Die spezielle Wirkung der Fotos geht von der bewusst hergestellten Unschärfe aus, die Unbehagen erzeugt.

Detailgenauigkeit sucht man vergebens. Es scheinen Traumsequenzen oder Erinnerungsfetzen zu sein, mit denen sie spielt. Der Betrachter sieht sich instinktiv gezwungen, ein eigenes Bild zu machen, statt darüber nachzudenken, was der Künstler auszudrücken versucht.

Ganz anders scheinen die Bilder von Jan Holthoff zu sein: Berge, Wälder, Seen, Himmel und Horizonte verewigt er auf der Leinwand - es sind klassische Landschaftsbilder in erdigen Farben, die in ihren Nuancen aber stark variieren.

Holthoff geht dabei in mehreren Etappen vor: Er trägt die Farbe auf, wäscht sie wieder ab und trägt wiederholt weitere Fabschichten auf.

Das zunächst Gegenstandslose erhält so erst allmählich konkrete figürliche Elemente. Eine abstrakte Ebene bleibt jedoch stets erhalten. Und genau das ist der Berührungspunkt der beiden Künstler.

“ Die Ausstellung "Stereo" von Kathrin Ahlt und Jan Holthoff in der Alten Post wird am Sonntag um 11.30 Uhr eröffnet. Zur Vernissage spricht die Kuratorin Verena Freyschmidt.