Kaarst. "Meine Entscheidung hat nichts mit den Haushaltsberatungen zu tun", betonte Lasogga. Der Grund sei viel mehr der politische Stil in der Fraktion. "Jochen Dürrmann führt die Partei seit über 30 Jahren. Es war vereinbart worden, zur Halbzeit der Legislaturperiode über eine Neubesetzung des Fraktionsvorsitzes zu sprechen. Dies ist bis heute nicht geschehen. Er will sich an die Abmachung nicht mehr erinnern." Wie berichtet, hatte Lasogga im August seinen Rücktritt vom Posten des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden erklärt. Der parteiinterne Streit eskalierte. Seit Oktober nahm er nicht mehr an Fraktionssitzungen teil und zog nun endgültig die Konsequenz: "Wenn Politik zum Lebenselixier und Lebensmittelpunkt wird, geht es nur noch um den Machterhalt. Ein substanzieller Gestaltungs- und Veränderungswille ist dann nicht mehr gegeben. Politisches Profil zeigen und die Reformfreudigkeit bleiben auf der Strecke." Die FDP ist nun mit drei Sitzen im Stadtrat vertreten. Lasogga will sein Ratsmandat behalten, keiner anderen Fraktion beitreten. "Ich bin mit dem Anspruch einer klaren liberalen Politik in den Rat eingezogen. Davon lasse ich mich nicht abbringen." Er wolle weiterhin dem Bau- und Umweltausschuss vorsitzen. "Nach einer ersten Prüfung ist das möglich", sagte Bürgermeister Franz-Josef Moormann. "Ein Mandat mitzunehmen, das man nicht als Person, sondern für die Partei errungen hat, ist schlechter Stil", ärgert sich dagegen FDP-Fraktionschef Jochen Dürrmann.mue