Neuss: SPD - Gelber Müll in die Zebra-Tonne
In einem Brief an Umweltminister Gabriel fordern die Sozialdemokraten die Abschaffung der Tonne für Verpackungsmüll.
Neuss. In welche Mülltonne kommt der gebrauchte Joghurt-Becher? Hat diese Verpackung einen grünen Punkt? Das sind nur zwei der vielen Fragen, mit denen sich die Verbraucher bei der täglichen Mülltrennung herumschlagen müssen. Geht es nach der SPD im Rhein-Kreis, soll das Trennungssystem künftig vereinfacht werden. Die Sozialdemokraten setzen sich für die Abschaffung der gelbe Tonne ein.
"Die gelbe Tonne hat ausgedient", sagt SPD-Kreisgeschäftsführer Rainer Thiel. Bei der Einführung des Dualen Systems - also der Trennung von gelbem und grauem Restmüll - sei das Ziel gewesen, Plastikabfall wieder zu anderen Plastikprodukten zu recyclen. "In der Praxis sieht das anders aus", so Thiel. "Nur ein kleiner Teil des Mülls mit dem Grünen Punkt wird wiederverwertet. Das meiste wird genauso in Müllverbrennungsanlagen oder Deponien entsorgt wie der Restmüll."
Die beiden Müllarten werden nach Thiels Ansicht gleich behandelt, aber getrennt abgeholt. "Das kann doch nicht sein. Hier könnte man in allen Kommunen Geld sparen und an den Verbraucher zurückgeben", sagt der Kreistagsabgeordnete. Die SPD plädiert daher für die so genannte "Zebra-Tonne", in der Rest- und Verpackungsmüll gemischt gesammelt wird. In einem Brief an Bundesumweltminister Sigmar Gabriel fordert die Kreis-SPD die Abschaffung der gelben Tonne.
Ursprung: Das Duale System Deutschland(DSD) entstand aus dem 1990 gegründeten Grünen Punkt. Dieser wurde imZuge der Verpackungsordnung von Unternehmen aus der Lebensmittel- undVerpackungsbranche gegründet.
Geschäftsgrundlage: Das DSD finanziert sich durch Abgaben der Unternehmen, die ihre Produkte mit dem Grünen Punkt versehen müssen.