Kaarst: Müllgebühren werden gesenkt

Die Müllabfuhr wird ab 2010 um 11,2 Prozent billiger. Grund: Die Stadt hat einen neuen Vertrag abgeschlossen.

Kaarst. In den vergangenen beiden Jahren blieben die Gebühren für die Müllentsorgung stabil, davor sind sie stetig gestiegen. Das ändert sich nun ab 2010: Die Gebühren fallen erstmals seit 1996 wieder und zwar um 11Prozent.

Möglich wird das, weil der Vertrag mit dem bisherigen Entsorger, den die Stadt beauftragt hatte, nach 25 Jahren ausgelaufen ist. Die Stadt hatte, wie berichtet, die Abfallentsorgung europaweit ausgeschrieben: Der alte Dienstleister für die Müllabfuhr ist auch der neue, nämlich die Firma Schönmakers aus Kempen. Aufgrund des härteren Wettbewerbs bietet das Unternehmen die Entsorgung wesentlich günstiger an. Ein Phänomen, das in den anderen Städten wie beispielsweise Dormagen bereits zu beobachten war. Auch dort waren die Gebühren preiswerter geworden.

Mit der Gebührensenkung (siehe Kasten) ist die Entsorgung des Hausmülls in Kaarst im Vergleich zu den Nachbargemeinden am preiswertesten. "Das bleibt vermutlich auch so, wenn der Kreis die Deponiegebühren anhebt. Denn eine Preissteigerung ist bereits eingerechnet", sagt Hans-Georg Schröder, Sprecher der CDU-Fraktion.

Für eine 120-Liter-Tonne bei 14-tägiger Leerung kostet die Entsorgung jährlich 177,73 Euro (bisher 200,24 Euro). Günstiger wird es für den, der seinen Biomüll selbst kompostiert. Dann werden im Jahr 142,18 Euro (165,58 Euro) fällig. Ein zusätzlicher 70-Liter Abfallsack kostet hingegen mehr, statt bisher 2,24Euro werden künftig 2,74 Euro je Sack berechnet.

Teurer wird es für die Bürger, die derzeit mehr als eine Bioabfall-Tonne nutzen. Haushalte, die bis zu 240 Liter Restmüll erzeugen, erhalten eine braune Biotonne (120 Liter oder 240 Liter) kostenfrei. Jede weitere muss bezahlt werden: Eine 120-Liter-Tonne kostet 53,54 Euro, ein 240-Liter-Behälter 91,62 Euro im Jahr.

Grüne und UWG haben der neuen Satzung nicht zugestimmt. Sie kritisieren, dass diejenigen bestraft werden, die wenig Abfall produzieren. Sie plädieren für die Einführung einer 40-Liter-Tonne. "Nur das ist nicht so leicht möglich, die Behälter fallen schneller um", erläutert Schröder. Alternativ sei eine monatliche Leerung überlegt worden. "Nur gibt es da insbesondere im Sommer hygienische Bedenken", erläutert der CDU-Sprecher.

Der Vertrag mit Schönmakers läuft acht Jahre. Der Stadtrat muss den neuen Gebühren noch zustimmen. Das wird er in der letzten Sitzung (Bürgerhaus, 18Uhr) der 7. Wahlperiode am kommenden Donnerstag tun.