Kaarst: Von Energien und Glücksspiel

Am Büchner-Gymnasium stellten 27 besonders begabte Schüler ihre Projekte vor.

Kaarst. Etwas nervös tritt Moritz Hannen von einem Bein auf das andere, als er zu seinem Vortrag zum Thema "Glücksspiel - die Tücke in Person" ansetzt. Viele Zuschauer drängen sich um seinen kleinen Präsentationsplatz und schauen interessiert auf die weiße Stellwand hinter ihm.

Darauf zeigt der Elfjährige aus der 6c des Georg-Büchner-Gymnasiums anhand von Schaubildern Gründe, Gefahren und Verlauf der Glücksspielsucht. Plötzlich gibt der Projektor seinen Geist auf. "Das war natürlich nicht geplant", sagt Moritz und grinst verlegen. "Ich bin zwar nervös, aber das klappt gleich schon wieder", sagt er.

Moritz Hannen ist einer von 27ausgewählten Schülern, die in diesem Jahr am schulinternen Erweiterungsprojekt für Begabte teilgenommen haben und den zahlreichen Besuchern in der Aula des Gymnasiums nun die Ergebnisse ihrer vier Monate langen Recherchen und Ausarbeitungen vorstellen.

Die Themen reichten von Tierversuchen über das Bermudadreieck bis zur Berliner Mauer. "Die Schüler durften sich Themen aussuchen und konnten auch während der Unterrichtszeit an ihrem Projekt arbeiten.

Eine Teilnahme war freiwillig", erklärt Marcel Andersch. Der Mathe- und Physiklehrer ist Koordinator des schulinternen Projektes für Begabtenförderung.

Ein Baustein des Projektes ist das Erweiterungsprojekt. "Damit sollen die Schüler Leidenschaft und Selbstständigkeit entwickeln sowie Erfahrungen bei Recherche und Vortrag sammeln", sagt Andersch.

Gemeinsam mit den Klassenlehrern wurden von der sechsten bis zur elften Klasse die motiviertesten, leistungsstärksten und engagiertesten Schüler dafür ausgewählt.

Ein paar Meter neben Moritz hat Bastian Stürmer-Stephan (17) weder mit Technik noch mit dem Projektor zu kämpfen. Kein Wunder, ist der Elftklässler doch schon zum sechsten Mal dabei. "Es macht Spaß, auch mal den Erwachsenen etwas erklären zu können", sagt er grinsend.

Er hat sich in den vergangenen Monaten mit dem Thema "Wald - Energieressource der Zukunft" beschäftigt. Und warum gerade damit? "Weil vielen Menschen nicht bewusst ist, wie wichtig Energie für uns ist und was passiert, wenn die Reserven mal erschöpft sind", erklärt er.

Zur Recherche hat er unter anderem ein Praktikum bei einem Förster gemacht. Ergebnis: "Der Wald ist als Energieressource nicht geeignet. Er reicht für die vielen Menschen nicht aus." Diese Erkenntnis stellt er seinen Zuschauern mit Informationen über Holzarten, Aufbereitungsmöglichkeiten und Brennwertzahlen leidenschaftlich dar.

Ob nun erstmalige oder sechste Teilnahme, Nervosität oder Routine - Moritz, Bastian und die anderen 25 Teilnehmer haben eine Gemeinsamkeit. Alle erhalten für ihr Projekt eine Urkunde.