Tipps für Anfahrt, Familien und Kamellejäger Neuss feiert endlich wieder Karneval
Neuss · Der Kappessonntagszug soll in seinem Comeback-Jahr jedem – egal ob groß oder klein – etwas bieten. Was das Prinzenpaar empfiehlt und auf was sich die Karnevals-Elite selbst am meisten freut.
Das Zählen hat bald ein Ende: zwei Wochen und einen Tag noch. Dann hat das jecke Treiben in Neuss seinen Höhepunkt erreicht. Rund 100 000 Besucher werden zum Kappessonntagszug erwartet. Für alle soll dieser ein „Rundum-Paket“ bieten, wie Zugleiter Ralf Dienel betont. Beginn ist wie immer um 13.11 Uhr.
Etwa 3000 Personen beteiligen sich in Fußgruppen, Tanzgarden oder Musikkappellen, 35 Großwagen werden zu sehen sein. Welche genau durch die Straßen ziehen, bleibt aber wie in jedem Jahr ein Geheimnis. „Da muss man sich überraschen lassen“, sagt Andreas Picker, Präsident des Karnevalsausschusses (KA) Neuss.
So viel ist klar: Es werden zwei Wagen weniger sein, als für das Jahr 2020 ursprünglich geplant. Aus Unsicherheit vor einem erneuten Ausfall aufgrund von Corona oder Unwetter wollten einige Karnevalisten noch ein Jahr Pause machen, um so Kosten und Zeit für Kostüme einzusparen. Viele konnten für dieses Jahr aber wieder dazu animiert werden, sich am jecken Treiben zu beteiligen. Auch neue Gruppen seien dabei.
Dieses Jahr wieder Karnevalskirmes auf dem Markt
Für Zuschauer gibt es also genügend Großwagen zu bestaunen. Auch sei für ausreichend Kamelle gesorgt, versichert Andreas Picker. Eine Stelle, an der die meisten Süßwaren verteilt werden, gebe es allerdings nicht. Jedoch stehen in der Regel gerade am Anfang des Zugs – rund um das Rheinische Landestheater und an der Drususallee – viele Eltern mit ihren Kindern und versuchen dort natürlich, auch viel Kamelle abzustauben, sagt das Prinzenpaar, bestehend aus Prinz Mark I. und Novesia Nicole I. Könnecke. Auch wenn es keine expliziten Kinderveranstaltungen gibt, so ist Andreas Picker der Überzeugung, dass der Neusser Kappessonntagszug ein „Umzug für die ganze Familie“ ist. So findet beispielsweise auch in diesem Jahr wieder die Karnevalskirmes von Donnerstag bis Sonntag jeweils von 11 bis 20 Uhr auf dem Markt statt.
Für die Jugend sei vor allem der Platz rund um das Amtsgericht ein Hotspot, berichtet das Prinzenpaar. Wer eher im Warmen feiern und schunkeln will, besucht auf Empfehlung der Novesia das „Vogthaus“, „Em Schwatte Päd“ oder das Brauhaus „Im Dom“. Und nach dem Kappessonntgaszug findet ab 15 Uhr natürlich auch wieder die Kappesfete im Zeughaus statt. Der Eintritt hierfür soll an den Tageskassen zwölf Euro kosten.
Personen, die sich „nur mal eben“ die Wagen angucken möchten, müssen in diesem Comeback-Jahr eher mit einer größeren Anzahl an Menschen und daher mit weniger ruhigen Ecken rechnen. „Die Leute freuen sich, dass etwas stattfindet. Ich gehe davon aus, dass es brechend voll wird“, sagt Ralf Dienel. Denn auch die bisherigen Sitzungen waren gut besucht, ein „Selbstläufer“, meint der Zugleiter. Einen Tipp für „schnelle Gucker“ hat auch das Prinzenpaar nicht. „Gute Frage, wo es ruhig ist. Das können wir nicht sagen. Ich denke, wenn das Wetter gut ist, wird es gerade nach Corona überall voll sein“, sagt Nicole Könnecke.
Umso mehr freuen sie sich, dass Karneval dieses Jahr wieder stattfindet. Die Vorbereitungen laufen gut, sagen sie, man habe viele Auftritte. Auch Zugleiter Ralf Dienel freut sich, „dass der Zug endlich wieder fährt. In der Hoffnung, dass am Ende auch alles glatt läuft. Da lastet schon Anspannung und Verantwortung auf einem“, sagt er. Und der Präsident des Karnevalsausschusses in Neuss? „Für mich ist in diesem Jahr das Highlight, endlich als Präsident aufzutreten, auf dem Wagen zu stehen und den Leuten zuzujubeln.“ Denn: „Karneval bedeutet Gemeinschaft, Spaß und Freude am Leben“, so Andreas Picker.