Leitstelle im Rhein-Kreis Neuss Cobra 4 denkt mit und ist schneller

Rhein-Kreis Neuss · Der Kreisleitstelle wird jetzt der Rettungswagen vorgeschlagen, der am nächsten am Einsatzort steht. Geplant ist jetzt noch die Einführung des Digitalfunks.

In der Kreisleitstelle am Hammfelddamm koordinieren 27 Disponenten im Schichtdienst die Einsätze der Rettungsdienste und Feuerwehren. Foto: RKN

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(Red) Noch schneller und noch effektiver wird den Menschen im Rhein-Kreis künftig geholfen, wenn sie in Not sind und Hilfe brauchen. Denn die Leitstelle des Kreises, in der jährlich rund 300 000 Notrufe über die Nummer 112 eingehen, arbeitet jetzt mit dem Einsatzleitsystem Cobra 4. Marcus Mertens, Leiter des Amtes für Sicherheit und Ordnung im Rhein-Kreis, zeigt sich zufrieden mit der Umstellung, die dank guter Planung und Vorbereitung reibungslos geklappt hat. „Damit sind wir fit für die Zukunft. Die neue Technik liefert einen Beitrag für die Sicherheit der Menschen im Rhein-Kreis und trägt dazu bei, dass die benötigte Hilfe noch schneller und effektiver vor Ort ist“, sagt Mertens.

Sekundenschnelle
Einsatzvergabe

Neu ist, dass der Computer nun zum Beispiel den freien Rettungswagen vorschlägt, der sich am nächsten am Einsatzort befindet. Zuvor haben die Leiter der Feuerwehren der acht kreisangehörigen Kommunen der Leitstelle ihre Vorplanungen für die Feuerwehrkräfte zur Verfügung gestellt. Mit diesen Daten erhält der Disponent in der Leitstelle in Sekundenschnelle einen Vorschlag, welche Kräfte mit welchem Fahrzeug für ein bestimmtes Einsatzstichwort alarmiert werden sollen. Wie Michael Wolff, Leiter der Kreisleitstelle, berichtet, konnte der Wechsel zur neuen Software im laufenden Betrieb erfolgen. „Am Tag der Umstellung war die Notrufnummer 112 selbstverständlich durchgehend erreichbar. Das haben wir mit zusätzlichem Personal sichergestellt“, sagt Wolff und fügt hinzu: „Das neue Einsatzleitsystem läuft seither sicher und stabil.“ Für die Kreisleitstelle war die Umstellung der Software ein wichtiger Meilenstein im Projektfahrplan, der eine Gesamtinvestition von rund 4,5 Millionen Euro vorsieht. Nach dem Einbau neuer Hardware sowie weiterer Technik im Jahr 2020 und der Umstellung auf digitale Alarmierung vor einem Jahr ist nach dem aktuellen Wechsel zu Cobra 4 als letzter Schritt demnächst die Einführung des Digitalfunks für Rettungsdienst und die Feuerwehren geplant.

Retter mit Praxiserfahrung nehmen Anrufe entgegen

Von der Kreisleitstelle am Hammfelddamm in Neuss aus koordinieren insgesamt 27 Disponenten – alles erfahrene Feuerwehrleute und ausgebildete Rettungsassistenten – im Schichtdienst die Einsätze der Feuerwehren und Rettungsdienste von Dormagen bis Meerbusch. Im Gespräch mit den Anrufern ermitteln die Disponenten, wo Hilfe benötigt wird, und alarmieren bei Bedarf die Feuerwehr- und Rettungsdienstkräfte.

(NGZ)