Maifeier der Gewerkschaften in Neuss Mit Solidarität für Arbeitnehmerrechte

Neuss · Die Debatten um das Streikrecht und immer mehr Arbeitgeber, die sich ihrer sozialen Verantwortung entziehen wollen, treiben die Gewerkschaften zur Maikundgebung auf die Straße. Die IG Metall wird aber auch den Blick auf Industrien im Wandel richten.

Angeführt von der Gewerkschaft Verdi zogen die Teilnehmer im vergangenen Jahr.

Foto: DGB Rhein-Kreis Neuss/Jascha Huschauer

(-nau) Die Kundgebung am 1. Mai steht auch in Neuss unter dem zentralen Mai-Motto des Deutschen Gewerkschafts-Bundes (DGB) „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“. Von der Demonstration auf dem Neusser Markt soll vor allem ein Signal ausgehen, betont der DGB-Kreisvorsitzende Udo Fischer: „Wir Gewerkschaften sorgen dafür, dass sich die Menschen den vielen Umbrüchen unserer Zeit nicht schutzlos ausgeliefert fühlen müssen.“

Gemeinsam mit 5,7 Millionen organisierten Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern würden der DGB und die ihm angeschlossenen Einzelgewerkschaften jeden Tag für die Rechte der Beschäftigten kämpfen, sagte Fischer. Rückenwind gibt den Arbeitnehmervertretern dabei, dass sich alleine im vergangenen Jahr bundesweit 437 000 neue Kolleginnen und Kollegen einer Gewerkschaft angeschlossen haben. Das sei gerade in Zeiten wichtig, so Fischer, in denen „wieder unsägliche Rufe nach einem neuen Streikrecht laut werden.“ Die Antwort des DGB darauf heiße Solidarität.

Wer zur Kundgebung kommt, ist eingeladen, sich schon um 11 Uhr dem Demonstrationszug anzuschließen, der ab 11 Uhr von der Stadtbibliothek am Neumarkt zum Rathaus zieht. Auf der Kundgebung, die um 11.30 Uhr auf dem Markt beginnt, sprechen unter anderem Bürgermeister Reiner Breuer und Volker Consoir von der IG Metall Düsseldorf-Neuss.

Consoir, der zum Vorstand des Zweigbüros in Düsseldorf gehört, ist der Branchenexperte der IG Metall für die Aluminiumindustrie. Die gehört im Rhein-Kreis Neuss zu den großen gewerblichen Arbeitgebern, steht aber auch vor großen Herausforderungen, wie die Entscheidung des Speira-Konzerns unterstrichen hat, die Produktion von Primär-Aluminium im Rheinwerk nach mehr als 61 Jahren einzustellen. Dabei ist die IG Metall überzeugt, dass energieintensive Industrien wie diese Hütten auch in Zukunft in Deutschland gebraucht werden und es gelingen muss, die Aluminiumindustrie klimaneutral umzubauen.

In einem weiteren Schwerpunkt der Kundgebung wendet sich der DGB gegen die wachsende Zahl der Arbeitgeber, die sich nach seiner Beobachtung aus ihrer sozialen Verantwortung stehlen. „Deshalb brauchen wir jetzt eine Tarifwende“, sagt Fischer, der dazu die Vorteile herausstellen will, die eine höhere Tarifbindung bietet: „Mit Tarifvertrag ist einfach mehr drin: Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit.“

Im Anschluss gibt es ein Familienfest mit Live-Musik von „Exklusive“ und einem Kinderprogramm.

(-nau)