Oberliga Niederrhein Meerbusch trifft im Derby auf Fischeln

Nach dem 0:6 beim VfB Hilden spielt der TSV in der Oberliga gegen den VfR Fischeln. Der SC Kapellen reist zum Aufsteiger nach Baumberg.

Oberliga Niederrhein: Meerbusch trifft im Derby auf Fischeln
Foto: Falk Janning

Meerbusch/Kapellen. Die Macher beim TSV Meerbusch hoffen, dass das 0:6-Debakel beim VfB Hilden in der vergangenen Woche die Spieler aufgerüttelt hat. „Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass wir nach den ganzen knappen Niederlagen mal so richtig einen auf den Deckel bekommen haben“, sagt der sportliche Leiter Christoph Peters. „Hätten wir in Hilden erneut mit nur einem Tor Unterschied verloren, hätte das möglicherweise erneut kein Umdenken und keine Reaktion bewirkt.“ Die wird nun im anstehenden Heimspiel gegen den VfR Fischeln in Bösinghoven erwartet.

Vor allem kämpferisch muss von der Truppe deutlich mehr kommen, will sie nicht erneut untergehen. Wie sich ein Oberliga-Sieg anfühlt, haben die Meerbuscher vergessen: Anfang Mai gelang ihnen im Heimspiel gegen Schwarz-Weiß Essen ein 3:1.

Die Blau-Gelben belegen in der Tabelle derzeit den vorletzten Platz. Die Gäste aus dem Krefelder Süden spielen dagegen als Vierter an der Tabellenspitze mit, haben aber zuletzt etwas geschwächelt und zwei ihrer jüngsten drei Partien verloren (0:3 gegen Sportfreunde Baumberg und 1:3 gegen TV Jahn Hiesfeld).

„Wir haben uns ausgesprochen. Die ersten Spieltage sind damit abgehakt. Wir wollen mit der Partie gegen Fischeln neu in die Saison starten“, sagt Peters deutlich. Extrem schwierig ist allerdings weiterhin die Personalsituation. „Wir pfeifen wegen des großen Verletzungspechs auf dem letzten Loch“, sagt Peters. Nur 13 gesunde Akteure stehen dem TSV derzeit zur Verfügung, der seinen Kader deshalb mit Spielern aus der Landesliga-Mannschaft auffüllen muss. „Wir haben keine Erwartungen in Sachen Punkte“, so Peters. „Wir wären schon zufrieden, wenn wir gut spielen und uns stabilisieren, das ist erst einmal die Hauptsache.“

Obwohl ihm das Startprogramm auswärts Brocken wie SSVg. Velbert (0:2), KFC Uerdingen (0:4), Germania Ratingen (0:5) und TuRU Düsseldorf (1:1) beschert hatte, steht der SC Kapellen nach acht Spielen mit 13 Punkten als Tabellensiebter richtig gut da. Trainer Toni Molina hat das eigentliche Saisonziel jedoch keineswegs aus dem Blick verloren: „Ich gucke auch weiterhin ein Stückchen nach unten, weil es immer gefährlich ist — und davon lasse ich mich nicht abbringen.“ Er geht voller Demut an die Aufgabe in Baumberg heran.

Im Fall des offensichtlich auch finanziell prächtig aufgestellten Aufsteigers eine ziemlich gute Idee, denn die Sportfreunde verfügen über einen erstklassigen Kader: Der beim 1. FC Köln ausgebildete Robin Hömig hat bei in dieser Saison bislang sechs Einsätzen schon sechsmal getroffen. Angreifer Marco Quotschalla spielte mit dem FC Rodange in der zweithöchsten Klasse Luxemburgs und davor mit der TuS Koblenz, Eintracht Trier, dem Wuppertaler SV sowie dem Bonner SC durchgängig in der Regionalliga. Marius Schultens kickte für Velbert und Viktoria Köln ebenfalls schon in der Regionalliga. Torhüter Daniel Schwabke kam im Sommer vom KFC Uerdingen und stand davor im Kasten der Regionalligisten Rot-Weiss Essen und 1. FC Köln II. Dazu gesellen sich in der Liga seit Jahren bekannte Größen wie Goalgetter Jose-Miguel Lopez Torres, Ivan Pusic, Louis Klotz und der zurzeit verletzte Ali Daour. Das alles ergibt ein Team, „das individuell viel zu bieten hat“, sagt Toni Molina. Trotzdem setzte es nach gutem Beginn (zehn Punkte in sechs Spielen) für Baumberg zuletzt Niederlagen gegen Schwarz-Weiß Essen (1:2) und Spvg. Schonnebeck (2:5).

Molina meldet „volle Kanone.“ Mit einer Ausnahme: Andrej Hildenberg, der sich erstaunlich schnell von seiner Lungenoperation erholt hat, bezahlte seinen Übereifer mit einer Trainingspause. Weil der Stürmer am Dienstag trotz eines grippalen Infekts alle Einheiten mitmachte, verbannte ihn Molina bis morgen vom Platz. „Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn Donnerstag und Freitag nicht sehen will. Andrej ist ein positiv Verrückter, aber manchmal muss man Spieler auch vor sich selber schützen.“