Neuer Vorschlag: Grillplatz soll nun am Kaarster See entstehen
Der Standort Vorster Wald ist vom Tisch. Dafür schlug das Fünferbündnis den Kaarster See vor. Das wird nun in den Fraktionen geprüft.
Vorst. Die Grillsaison ist längst beendet, der Streit über einen öffentlichen Grillplatz aber längst noch nicht. Im Jugendhilfeausschuss ist deutlich geworden, dass es keine Mehrheit für den Standort am Vorster Wald gibt. Das Fünferbündnis schlug vor, als Alternative den Standort „Kaarster See“ zu prüfen. Dieser Antrag ging jetzt zur Beratung in die Fraktionen.
Göran Wessendorf (SPD)
Sven Ladeck (CDU) war zunächst schwer enttäuscht. „Es sind aus keiner Fraktion Vorschläge eingegangen“, sagte er. Wenig später legte Göran Wessendorf (SPD) im Namen des Fünferbündnisses einen Antrag vor: „Wir möchten, dass mit den Kreiswerken Gespräche geführt werden — mit dem Ziel, am Kaarster See einen öffentlichen Grillplatz zu errichten.“ Trägerin sollen die Kreiswerke werden. Die Kostenbeteiligung der Stadt Kaarst solle auf 5000 Euro begrenzt werden.
Sven Ladeck zeigte sich verärgert: „Ist das Ihr Verständnis von Jugendpartizipation? Dieser Begriff scheint für Sie nur eine Worthülse zu sein.“ Zwei Jugendorganisationen, die Junge Union (JU) und die Jungliberalen (JuLis), hätten jede Menge Kraft und Zeit investiert „mit dem Ergebnis, dass das Fünferbündnis jetzt so einen Antrag vorlegt.“
Ladeck trat die Flucht nach vorne an und beantragte, die Mittel für einen öffentlichen Grillplatz am Vorster Wald zu entsperren. Er hoffte wohl auf die Stimmen derjenigen Jugendhilfeausschuss-Mitglieder, die unabhängig von Parteien sind — eine Hoffnung, die sich nicht erfüllen sollte: Sein Antrag wurde mit sechs Gegenstimmen und drei Enthaltungen bei vier Ja-Stimmen abgelehnt.
„Wir haben das Konzept wohlwollend zur Kenntnis genommen. Wo wir noch nie einen Hehl draus gemacht haben: Wir halten den Standort am Vorster Wald für nicht geeignet“, erklärte Wessendorf.
„Wir wollen alle einen Grillplatz, aber der von der Jungen Union und den Liberalen angedachte Ort kommt nicht infrage“, bekräftigte Monika Hartings (SPD). Partizipation definierte sie mit Austausch und dass man miteinander redet.
Ein öffentlicher Grillplatz ist schon seit rund 15 Jahren ein Dauerthema in der Kaarster Lokalpolitik. Gründe für langwierige Diskussionen gibt es reichlich: Ist die Kontrolle gewährleistet? Gehört zu einem öffentlichen Grillplatz eine Toilettenanlage? Die Junge Union hatte diese Forderung stets ein „Totschlagargument“ genannt und darauf hingewiesen, dass in anderen Städten ein öffentlicher Grillplatz ohne Toilette funktioniere. Um Vandalismus entgegenzuwirken, sollten Grill und Sitzgelegenheiten aus Beton sein.
„Am Kaarster See ist die soziale Kontrolle nicht in einem höheren Maße gegeben als an dem Standort, für den wir uns einsetzen“, erklärte Ladeck. Einzelne Stimmen wurden im Ausschuss laut, wonach auch der Kaarster See eine Gefährdung darstellet.