Humboldt-Gymnasium ist nach dreijähriger Sanierung PCB-frei

Neusser Schulen gelten nun alle als vom Umweltgift befreit. Die leerstehende Dreikönigen-Schule wird wohl abgerissen.

Neuss. Das Umweltgift PCB stellt an Neusser Schulen keine Bedrohung mehr dar. Am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium wurden im Rahmen der jetzt abgeschlossenen Generalsanierung alle PCB-haltigen Baustoffe entfernt. Drei Jahre hat das gedauert und war die größte Sanierung dieser Art im Stadtgebiet. In einigen wenigen Fällen ist PCB noch in Außenfassaden nachweisbar oder erledigt sich demnächst mit dem Austausch von Fenstern, erklärt Andrea Schiefke vom städtischen Gebäudemanagement.

Übrig bleibt danach nur noch die seit 2,5 Jahren leerstehende und PCB-verseuchte Dreikönigen-Grundschule an der Weberstraße, gleich neben dem in neuem Glanz erstrahlenden „Humboldt“. „Die wird man wohl nur noch abreißen können“, vermutet Bürgermeister Reiner Breuer (SPD), der diese Entscheidung allerdings im Zusammenhang mit dem Schulentwicklungsplan sieht. Der, so Breuer, muss schnell und dringend fortgeschrieben werden. „Die Auswirkungen der Flüchtlingsbewegungen für Neuss sind nicht abschätzbar, aber klar ist: Es werden eher mehr als weniger Schüler werden“, nennt er den Anlass. An diese Situation müsse die Schullandschaft angepasst werden, davon hänge die Frage ab, welcher Standort gebraucht und entwickelt werden muss.

Von dieser Fortschreibung unberührt sind die Maßnahmen, die schon in Vorbereitung oder gar im Gang sind, wie die Sanierung aller Schultoilettenanlagen bis zum Jahr 2020. Kommenden Freitag, 6. November, wird mit dem ersten Spatenstich für den Grundschul-Neubau in Allerheilgen — Gesamtkosten 5,5 Millionen Euro — ein weiteres Leuchtturm-Projekt in der Schullandschaft gestartet.

Weitere Vorhaben sind die Erweiterung der Ganztagsschule Norf, der Ausbau der Gesamtschule Nordstadt und der beiden Sekundarschulen, von denen eine Teil des Schulzentrums Weberstraße ist. Auch für die Gesamtschule an der Erft gibt es eine klare Perspektive. Breuer: „Mit dem Land ist klar verabredet, dass die Schule am Wildpark, die derzeit als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird, im Sommer 2016 freigezogen wird.“ Danach könnten diese Gebäude, wie vorgesehen, zur Erweiterung der benachbarten Gesamtschule hergerichtet werden. Die Gesamtschul-Dependance in Weckhoven würde sich damit erübrigen.

Clara Gelau, Lehrerin am Humboldt-Gymnasium

Mit solchen (Neu-)Bauplänen hat das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium nichts mehr zu tun. „Es hat gedauert, aber es hat sich gelohnt“, bilanzierte gestern Lehrerin Clara Gelau, als sie Bürgermeister Breuer den Musiksaal präsentieren konnte. Er ist Teil eines Gesamtpaketes, in das die Stadt in den vergangenen drei jahren 8,2 Millionen Euro investiert hat. Unter anderem wurde die Schule erweitert, und naturwissenschaftliche Unterrichtsräume modernisiert. So kann 2016 gefeiert werden — wenn die Schule 50 wird.