Dormagen erhält Punkte aus Spiel gegen Henstedt am Grünen Tisch

Weil die Gäste einen nicht spielberechtigten Akteur einsetzten, wird die Niederlage vom vergangenen Sonntag in einen Sieg umgewandelt.

Foto: Zaunbrecher

Dormagen. Die Handball-Bundesliga (HBL) hat die 23:30-Niederlage des Zweitligisten Bayer Dormagen gegen den SV Henstedt-Ulzburg nachträglich in einen Sieg mit 2:0 Punkten und 0:0 Toren für den TSV umgewandelt. „Mir wäre es lieber gewesen, wir hätten die zwei Punkte auf sportlichem Wege gewonnen“, sagte Handball-Geschäftsführer Björn Barthel, „auch wenn sie uns in unserer Situation natürlich weiterhelfen.“

Henstedt hat die Entscheidung bereits akzeptiert. Die Gäste hatten am vergangenen Sonntag in Arnd Sasse einen nicht-spielberechtigten Akteur eingesetzt, was der spielleitenden Stelle der HBL bei ihrer nachträglichen Routinekontrolle der Spielberichte auffiel. Der Nachwuchs-Linksaußen besitzt keinen Bundesliga-Vertrag — ohne den dürfen Spieler nur in zwei Begegnungen eingesetzt werden. Sasse hatte aber bereits in Emsdetten und gegen Hagen auf dem Spielbericht gestanden. „Wir haben unsere Nachwuchsleute mit HBL-Verträgen ausgestattet“, erklärt Barthel.

Er hofft, „dass die Mannschaft das als positives Signal ansieht, um jetzt selbst Gas zu geben“. Die erste Gelegenheit dazu bestand gestern Abend im Spiel bei TuSEM Essen. Die Partie war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet.

Die neueste Hiobsbotschaft hatte Trainer Jörg Bohrmann schon vor der Partie erreicht. Sebastian Damm verletzte sich im Training und muss mit einem Bänderanriss vier bis sechs Wochen pausieren. Der 20-Jährige ist mit 82 Treffern (43 Siebenmeter) nicht nur bester Dormagener Torschütze und zweitbester der Liga, er ist angesichts der Langzeitverletzung von Pascal Noll auch einziger „gelernter“ Linksaußen im Zweitliga-Kader. Was sich Woche für Woche personell ereigne, sei „einfach Pech, wie ich es noch nie in meiner Laufbahn als Trainer und Spieler erlebt habe“, sagte Bohrmann.

Klarheit herrscht derweil im Fall Dennis Marquardt. Der Mannschaftskapitän wird sich „nach intensiver Rücksprache mit Fachärzten“ einer Operation der linken Schulter unterziehen, die Mitte Dezember vorgenommen werden soll. Damit fällt der 30-Jährige für die gesamte Rückrunde aus. „Bis zur OP werde ich aber versuchen, der Mannschaft gerade in dieser aktuell schwierigen Phase zu helfen. Und dann greife ich in der neuen Saison wieder an“, wird Marquardt auf der Internetseite des TSV zitiert.