„Ankermieter“ Strauss geht der Coens-Galerie verloren
Die Filiale der insolventen Strauss-Handelskette wird Ende Januar geschlossen.
Grevenbroich. Die schlechte Nachricht wird von Mitarbeitern der Strauss-Filiale in Grevenbroich bereits offen ausgesprochen. Demnach soll die Niederlassung in der Coens-Galerie am 31. Januar 2016 ihre Türen schließen. In dieser Woche habe die rund zehnköpfige Belegschaft eine entsprechende Information erhalten, heißt es. Eine offizielle Stellungnahme von Seiten des Insolvenzverwalters steht allerdings noch aus.
Strauss Innovation hatte im Juni Insolvenz angemeldet. Mitte Oktober wurde bekannt, dass es einen neuen Investor für das Handelsunternehmen gibt. Die Deutsche Mittelstandsholding mit Sitz in Frankfurt am Main wird etwa zwei Drittel der 77 Filialen, den Online-Shop und Teile der Hauptverwaltung in Langenfeld übernehmen. Welche Strauss-Niederlassungen von einer Schließung bedroht sind, soll Anfang November bekannt gegeben werden.
Bürgermeister Klaus Krützen ist bereits darüber informiert worden, dass die Filiale in der Grevenbroicher Fußgängerzone betroffen sein wird.
Klaus Krützen, Bürgermeister
„Das sind schlechte Nachrichten“, sagte der Verwaltungschef, „zum einen tut es mir außerordentlich leid um die Mitarbeiter und deren Familien, zum anderen geht damit in absehbarer Zeit ein attraktiver Ankermieter für die Coens-Galerie und die ganze Kölner Straße verloren.“ Vor diesem Hintergrund appelliert Krützen an die Verantwortlichen des Centers, „schnellstmöglich für einen hochwertigen Ersatz zu sorgen“.
Der Bürgermeister würde „H&M“ gerne als Nachfolger von Strauss in der Fußgängerzone sehen. Das schwedische Textilhandelsunternehmen sei ohnehin am Standort Grevenbroich „stark interessiert“, die städtische Wirtschaftsförderung habe schon 2011 entsprechende Kontakte zum Management der Coens-Galerie hergestellt — es seien jedoch keine geeigneten Flächen gefunden worden. „Die große Strauss-Filiale und die darüber liegenden ehemaligen Räume eines Fitnesscenters — insgesamt etwa 2000 Quadratmeter — würden sich für ,H&M’ anbieten. Das könnte eine Option für das Unternehmen sein“, meint Klaus Krützen. „Seine“ Wirtschaftsförderung stehe auf jeden Fall bereit, wenn Hilfe bei der Vermittlung benötigt werde.
Tim Grevelhörster, Vizevorsitzender des Grevenbroicher Werberings und Chef des Montanushofs, geht davon aus, dass die freiwerdende Fläche wegen der Lage attraktiv für den Textilhandel ist. „Es ist aber nicht einfach, einen Interessenten für eine solch große Fläche zu finden“, gibt er zu bedenken. „Wenn kein Interessent in den Startlöchern steht“, mutmaßt Grevelhörster, „wird sie kurzfristig nicht zu vermieten sein.“