Einladung zum Dialog in Neuss Bürgermeister entschuldigt sich für schlechte Grünpflege

Neuss · Der Verwaltungschef verspricht Verbesserungen und lädt zum Bürgerdialog über Pflegeklassen ein.

Die Grünfläche zwischen Romaneum und Landestheater wurde in der Vergangenheit intensiv gepflegt. Bleibt es dabei?

Foto: Christoph Kleinau (-nau)

Bürgermeister Reiner Breuer hat sich für den zum Teil unerfreulichen Zustand mancher Grünanlage in diesem Jahr entschuldigt. „Mea culpa“, sagt der Verwaltungschef und verspricht. „Wir haben uns vorgenommen, das im nächsten Jahr anders zu machen. Wir werden besser in der Grünpflege.“

Die vielfach kritisierten Mängel mancher Grünfläche begründet Breuer unter anderem damit, dass der städtische Etat erst im März und damit so spät wie noch nie verabschiedet und ebenso verzögert durch den Rhein-Kreis als Kommunalaufsicht genehmigt wurde.

Dadurch steckte die Verwaltung bis spät ins Frühjahr hinein im Regelwerk der vorläufigen Haushaltsführung fest und konnte keine Arbeiten an externe Gärtnereien vergeben. Hoffnung für das nächste Jahr machen ihm auch die Neuorganisation dieser Arbeit und die dazu entwickelten Pflegeklassen.

Fünf sind es an der Zahl, definiert als „Intensiv“, „Standard“, „Basis“, „Extensiv“ und „Natur“. Was sich dahinter verbirgt, will die Verwaltung bei drei Ortsterminen den Vertretern der Politik aber auch interessierten Bürgern an Modellflächen anschaulich vor Augen führen. Los geht es am Montag, 7. August, um 17 Uhr im Jostenbusch, weitere Termine sind am 14. August um 18 Uhr im neuen Stadtgarten und abschließend am 17. August um 17 Uhr am Lessingplatz.

Mit den dabei aufgenommenen Anregungen wird sich der Umweltausschuss dann am 12. September befassen, bevor der Rat am 15. November das Pflegekonzept final beschließt. Zu ihm gehört dann auch eine Liste, welche Pflegeklasse auf welche Fläche angewendet werden soll. „Das müssen allerdings wir dann entscheiden“, sagt der Umweltausschuss-Vorsitzende Michael Klinkicht (Fraktion jetzt), auch wenn die Verwaltung dazu einen Vorschlag machen wird. Dabei wird sie auch im Auge haben, wo sich über eine Anpassung in der Pflegeintensität ein ökologisch höherwertigerer Zustand erreichen lässt.

Klinkicht begrüßt, dass die Politiker derart eingebunden sind, weil sie es ja auch seien, die viel von dem geäußerten Ärger aus der Bürgerschaft abbekommen. Aber dem dadurch aus dem Wege zu gehen, indem möglichst überall auf einem hohen Pflegestandard bestanden wird, werde auch nicht gehen. „Wir müssen im Budget bleiben“, stellt Klinkicht klar.

Die Stadt will die Pflegeklassen zunächst dort anwenden, wo in der Zuständigkeit des Amtes für Stadtgrün gemäht, geharkt und geschnippelt wird. Perspektivisch sollen aber sämtliche Grünflächen in Kategorien eingeteilt und entsprechend bearbeitet werden, also auch die Friedhöfe und Sportanlagen.