Neuss: Die Zeit der Baustellen ist vorbei

Nach 17 Monaten ist der letzte Bauabschnitt der Further Straße fertiggestellt.

Neuss. Neusser, die jünger als 20 Jahre sind, haben die Furth noch nie ohne eine Baustelle gesehen. Seit 1990 wird in der Nordstadt auf der Gladbacher, der Venloer, der Viersener und schließlich der Further Straße bis zum Bahnhof gebaut.

Seit Dienstag haben die zwei Dekaden der Einschränkungen ein Ende, mit der Fertigstellung des Abschnitts der Further Straße zwischen Berliner Platz und Bahnhof ist der letzte Baustein des 1990 vom Rat beschlossenen Verkehrskonzeptes für die Nordstadt umgesetzt.

22,6 Millionen Euro wurden im Lauf der Zeit ausgegeben. Schenkt man Planungsdezernent Stefan Pfitzer Glauben, war das gut investiertes Geld. "Wir haben das Herz der Nordstadt attraktiver gestaltet und die Aufenthaltsqualität enorm verbessert." Wie schlimm es vorher ausgesehen habe, sei immer dann sichtbar gewesen, wenn ein Abschnitt fertiggestellt und mit einem alten verglichen werden konnte.

Wenn Pfitzer von der geglückten Quadratur des Kreises in diesem Bereich spricht, meint er die Umsetzung vieler städtebaulicher Aspekte für die Durchfahrtsstraße: Unterirdisch wurden die 90 Jahre alten Rohre des Schmutz- und Regenwasserkanals ausgetauscht, zum Teil hat man auch neue Kanal-Hausanschlüsse gelegt.

Es wurden Fahrbahnoberfläche und Gehwege erneuert. Es sind rot hervorgehobene Radwege entstanden, für die die Fahrbahnbreite reduziert werden musste. Viel Grün ist hinzugekommen, und der Knotenpunkt Wolbero- und Josefstraße wurde durch einen Kreisverkehr entzerrt. Neue Querungshilfen, Mittelinseln und Zebrastreifen sollen mehr Sicherheit gewährleisten.

Die Bushaltestellen haben ein neues Gesicht erhalten. Und nicht zuletzt ist der Wolberoplatz durch den neu gestalteten Brunnen in einem kreisförmigen Becken aus Natursandstein, durch frische Beete, neue Bänke und drei gepflanzte Linden zu einem attraktiven Fixpunkt der Further Straße geworden.

Die Geduld von Anwohnern und Geschäftsleuten wurde im Verlauf der Jahre arg strapaziert. Zuletzt verzögerte sich die Bauzeit an der Further Straße durch den strengen Winter.

Ein letztes i-Tüpfelchen soll das Verkehrskonzept jetzt noch abrunden: Die hässliche Mauer in Nähe des Bahnhofes, als Abgrenzung zu den dortigen Industrie-Grundstücken gedacht, soll abgerissen und nach hinten versetzt werden, kündigt Pfitzer an.