Grevenbroich: Ein Kümmerer und ein Macher

Trauer: Der ehemalige Bürgermeister Hans Gottfried Bernrath verstarb am Sonntag nach langer Krankheit im Alter von 83 Jahren.

Grevenbroich. Hans Gottfried Bernrath ist tot. Der Mann, der den Grevenbroichern auch unter dem Kürzel HGB bekannt ist, verstarb am Sonntag nach langer Krankheit im Alter von 83 Jahren. Bernrath (SPD), von 1979 bis 1994 Bürgermeister der Stadt Grevenbroich und der letzte, der das Amt ehrenamtlich ausführte, galt unter Kollegen als ein "Kümmerer für die Bürger".

SPD-Politiker Edmund Feuster: "Bernrath war ein Macher. Sein Tod ist ein großer Verlust für die Stadt und die SPD." Wurde in Grevenbroich gefeiert, konnte der Weg des ehemaligen Bürgermeisters durch das Festzelt Stunden dauern. "Er blieb an jedem Tisch stehen, um sich mit den Besuchern zu unterhalten." Anregungen sammelte Bernrath auf Bierdeckeln, die er dann am nächsten Tag der Verwaltung vorlegte.

Bernrath galt in der Stadt als Visionär, als einer, der Richtungen vorgab, die andere noch gar nicht in Betracht gezogen hatten. Sei es die Bebauung der Industriebrache Stadtparkinsel oder die Planung der Landesgartenschau mit der damit verbundenen Untertunnelung der beiden Bahnübergänge "Auf der Schanze" und "Rheydter Straße". In Bernraths Amtszeit fallen zudem die Sanierung der Villa Erckens, der Bau des neuen Rathauses sowie des Bernardussaals und des Einkaufscenters Montanushof.

Nicht selten musste der Bürgermeister seine Vorstellungen gegen heftigen Widerstand aus dem Rat durchboxen. Dabei ging Bernrath keinen Hindernissen aus dem Weg, erinnert sich Feuster: "Wenn er etwas erreichen wollte, hat er da alle Kraft reingesetzt." Auch auf Seiten der CDU löst der Tod des 83-Jährigen große Trauer aus. Bürgermeisterin Ursula Kwasny (CDU): "Hans Gottfried Bernrath war ein tatkräftiger Mensch und als Bürgermeister für alle Menschen da - unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit." Sie habe Bernrath an seinem 83. Geburtstag besucht: "Wir waren freundschaftlich verbunden. Über seinen Tod bin ich sehr, sehr traurig."

Trauernde können sich ab Dienstag bis Donnerstag von 9 bis 19 Uhr im Haus Hartmann, Am Alten Schloss, in ein Kondolenzbuch eintragen. olf