Loveparade: 165 Hilfskräfte aus dem Kreis im Einsatz

Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter-Unfall-Hilfe, des Malteser Hilfsdienstes, des Technischen Hilfswerkes und der ökumenischen Notfallseelsorge aus dem Rhein-Kreis Neuss behandelten und versorgten in einem fast 24-stündigen Einsatz 128 verletzte Loveparade-Teilnehmer.

Rhein-Kreis Neuss. Auch drei Tage später gehen Dirk Hermes die Bilder des tragischen Unglücks bei der Loveparade in Duisburg, bei dem aktuell 20 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt wurden, nicht aus seinem Kopf. Der Fachdienstleiter der Johanniter-Unfallhilfe war mit 164 Helfern aus dem Rhein-Kreis Neuss am Samstag vor Ort: "Man konnte bei vielen Menschen die Todesangst in den Augen sehen. Das vergisst man nicht so schnell."

Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter-Unfall-Hilfe, des Malteser Hilfsdienstes, des Technischen Hilfswerkes und der ökumenischen Notfallseelsorge aus dem Rhein-Kreis Neuss behandelten und versorgten in einem fast 24-stündigen Einsatz 128 verletzte Loveparade-Teilnehmer. Die Helfer waren im Rettungsabschnitt Ost für den Behandlungsplatz 50 eingeteilt - ganz in der Nähe des Duisburger Hauptbahnhofes.

"Die Menschen kamen völlig erschöpft, verschmutzt und in Decken gehüllt vom Tunnel aus zu uns", berichtet Hermes: "Die meisten von ihnen hatten Schnittwunden, Prellungen, Quetschungen erlitten oder mussten psychologisch betreut werden."

Weitere Einsatzkräfte waren aktiv, darunter der Johanniter-Sprecher Dieter Guderley, der für die Organisation weiterer Patienten-Transportzüge verantwortlich war, die am späten Nachmittag nachträglich zum Unglücksort nach Duisburg fuhren.

"Viele unserer ehrenamtlichen Helfer sind bis an die Grenze ihrer physischen und psychischen Belastbarkeit gegangen", sagt Kreisordnungsamtsleiter Hans-Joachim Klein, Einsatzleiter für die 240 Kräfte aus dem Rhein-Kreis Neuss und dem Regierungsbezirk Münster.

Auch Ludwig Buchner von der Firma "Allrounder Showtruck" war bei der Tragödie vor Ort - mitten auf dem Festgelände: Der Jüchener war für acht der 15Musiktrucks der Veranstaltung verantwortlich.

"Obwohl der Tunnel nicht weit weg ist, hat auf dem Festgelände kein Mensch etwas mitbekommen", erzählt Buchner. Seine Frau, die das Unglück zu Hause am Fernsehen verfolgte, erreichte ihn trotz unzähliger Versuche erst gegen 17.45 Uhr: "Als ich von der Katastrophe hörte, war ich einfach nur fassungslos."