Neuss: Feiern im Einklang mit Recht und Gesetz

Mit dem Fassanstich eröffnete der Bürgermeister die 188. Kirmes.

Neuss. So schlimm wie im Münsterland war es nicht. Doch der Starkregen am Freitagmorgen hatte auch dem Kirmesplatz zugesetzt. Bis zur Eröffnung am Nachmittag waren Absaugwagen im Einsatz, wurde zusätzlich Schotter aufgebracht. Reichlich Arbeit noch für Kirmes-Chef Willi Schlabbers. Pünktlich um 17 Uhr aber war an der Hessentorbrücke alles, wie es sein muss: Kapelle, Fässchen, 500 rot-weiße Luftballons und zahllose Menschen in Erwartung.

Darunter die Majestäten - in Zivil, aber unverkennbar königlich -, der Bürgermeister in seiner Eigenschaft als Fass-Anstecher, Komitee-Mitglieder in letzten Abstimmungsgesprächen, die Geistlichkeit, Schützen ohne Uniform und jede Menge Volk.

Herbert Napp machte es kurz. Nach der Debatte um die Sicherheitsfragen auf der Festwiese am Dienstag sei nun alles geregelt, er danke allen, die daran mitgewirkt hatten. "Auch dem Kreis", wie er hinzufügte. Und "jetzt können wir ganz im Einklang mit Recht und Gesetz locker feiern."

Sprach’s und stach das Fass an, nahm selbst den ersten ordentlichen Schluck aus einem nicht eben dezenten Glas und gab dann das Freibier auch wirklich für die frei, die darauf erkennbar warteten. "Der Vogelschuss kann stattfinden", stellte der Bürgermeister nochmal ausdrücklich fest. Die Betonung lag auf Kann.

Nun müsse der Neusser Bürger-Schützen-Verein nur noch für die Durchführung sorgen. "Denn dazu braucht man bekanntermaßen Bewerber", fügte der Stadtchef und König aus dem Jahr 1980 hinzu. So dass auch dem letzten Umstehenden klar geworden sein musste: Bis zur Kirmeseröffnung hatte sich immer noch kein Bewerber ums Königsamt gefunden.