Neuss: Grosseinsatz - Pfefferspray versprüht: Zehn Verletzte
Schüler hantierten mit dem Reizgas. Wirtschaftsschule musste geräumt werden.
<strong>Neuss. Als gegen 10 Uhr am Mittwoch Morgen in der Kreisleitstelle Alarm mit dem Stichwort "Gasaustritt in einer Schule" ausgelöst wurde, ließen sich die Erinnerungen an den Reizgas-Alarm Mitte Januar im BBZ am Hammfelddamm mit 100 verletzten Schülern kaum verdrängen. Glücklicherweise verlief der Einsatz gestern relativ glimpflich. Zehn Jugendliche wurden leicht verletzt, weil ein 18-Jähriger in der Pause sein Pfefferspray zückte und es im Klassenraum versprühte. Es ist kurz vor 10 Uhr als drei 18-jährige Schüler in einem Klassenraum an der Hochstraße zusammenstehen. Einer von ihnen will die Wirkung des Reizgases ausprobieren, nimmt den Sicherheitsverschluss ab und versprüht das Gas am offenen Fenster. Durch den Wind weht das Pfefferspray jedoch wieder zurück in den Klassenraum. Auch ein anderer Schüler drückt laut Polizei noch mal auf die Dose. Als nach der Pause die Mitschüler ins Zimmer zurückkommen, treibt ihnen das Gas die Tränen in die Augen. Sofort wird die Schule geräumt.
Vier der zehn verletzten Schüler litten unter starker Atemnot, Übelkeit und Brechreiz, sie wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, konnten jedoch nach einer kurzen Untersuchung nach Hause geschickt werden.
Das Gebäude wurde schließlich gründlich gelüftet. "Gotteseidank ist die Lage nicht so dramatisch, wie sie zuerst aussah", sagt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. Gegen 11 Uhr ist der Einsatz beendet.
Die Wellingschule ist eine Außenstelle der Schule an der Weingartstraße. Dort werden Jugendliche in einem vom Arbeitsamt geförderten Berufsvorbereitungslehrgang unterrichtet. Nach dem Zwischenfall wurde der Unterricht abgebrochen.