Neuss: Lukaskrankenhaus - zur Schreibtisch-Arbeit bleibt kaum Zeit

Professor Michael Haude ist eigentlich kein Mann fürs Büro.

Neuss. Eigentlich ist er kein Mann für den Schreibtisch. Professor Michael Haude, Chefarzt der Medizinischen KlinikI am Lukaskrankenhaus, steht am Patientenbett, arbeitet am Herzkathetermessplatz, diskutiert im Besprechungsraum - und bewältigt Aktenarbeit am Schreibtisch. Bei seinem Arbeitsantritt im Lukaskrankenhaus vor eineinhalb Jahren wurden die Räume neu gestaltet.

Und noch immer wirkt es ein wenig so, als sei der Chef immer gerade anderswo - abgesehen von den Papierstapeln auf dem Schreibtisch. Da liegen Patientenakten, stapelt sich Fachliteratur, müssen Seminarordner für die Fortbildung von Internisten durchgesehen werden, Anträge zur Neubeschaffung von Geräten abgearbeitet, englischsprachige Briefe beantwortet werden.

Er habe "ein bisschen aufgeräumt", bekennt der Chefarzt. Unverzichtbar für ihn: das Notebook, "viel wichtiger als das Telefon". Gerade weil Michael Haude nicht die meiste Zeit an seinem Schreibtisch verbringt. Gerade ist er vom Kardiologenkongress aus Orlando/Florida zurückgekehrt, nun verbringt er wieder reichlich Zeit im Katheterlabor. Denn auch der Chef selbst legt dort Hand an: etwa 600 bis 700 Mal pro Jahr, schätzt er vorsichtig.

In seinem Büroraum selbst sei er "noch in der Ausstattungsphase", gibt Haude zu. Ein Bild an der Wand sucht man vergebens. Das komme noch, so der Vielarbeiter: "eher was Modernes, mit ein bisschen Farbe". Ein Utensil allerdings hat seinen festen Platz ganz nah an dem so wichtigen Notebook: Es ist ein Plastikherz, zum Auseinandernehmen. Fast liebevoll nimmt es Professor Haude in die Hand und sagt: "Das ist doch wirklich ein Hochleistungsmotor." Und schon mahnt die Sekretärin. Der nächste Termin steht an.