Neuss. In einem Verhandlungsmarathon von zwei Tagen und Nächten rangen sich die Neusser Pierburg-Geschäftsführung auf der einen sowie Betriebsräte und IG Metall auf der anderen Seite zur Entscheidung durch. Das Ergebnis: Der Automobilzulieferer gibt die Garantie für den Produktionsstandort Neuss sowie Zusagen für Investitionen und schließt betriebsbedingte Kündigungen aus. Die Regelung gilt bis 2013, kann aber Ende 2010 gekündigt werden.
Mittwoch stimmte die Tarifkommission dem Kompromiss zu, Donnerstag werden die Betriebsräte der vier deutschen Pierburg-Standorte sowie der Gewerkschaftsvorstand entscheiden. Der Neusser Betriebsratschef Peter Norden sagt: "Wir können es uns nicht leisten, jetzt nein zu sagen." Aus der Pierburg-Führungsetage kommen zufriedene Stimmen. "Wir erreichen eine Kostenentlastung für alle Standorte und verbessern die Wettbewerbsfähigkeit." Die Arbeitnehmervertreter stimmten einer Streichung des Urlaubsgeldes und einem gestaffelten Personalabbau zu. Die Belegschaftszahl darf bis 2010 von aktuell 318 auf 254 sinken. Zuletzt hatte noch der Neusser Stadtrat in einer einstimmigen Resolution der Pierburg-Belegschaft seine Unterstützung zugesagt.