Reinigungs- und Wartungsarbeiten DLRG Neuss bereitet sich auf neue Wachsaison vor
Neuss · Von den Rettungsbooten über die Einsatzfahrzeuge bis hin zu den einzelnen Rettungswesten: Bis Ende April muss alles einsatzbereit sein. An diesem Tag hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft ihren ersten Wachdienst im Jahr 2024. Doch schon jetzt hat die Ortsgruppe einiges zu tun.
In wenigen Tagen beginnt für die Lebensretter die Wachsaison, wenn am 13. April die Wachstation am Uedesheimer Rhein-Ufer aufgebaut wird. „Nach umfänglichen Reinigungs- und Wartungsarbeiten muss alles wieder einsatzbereit sein“, sagt Lutz Seebert, erster Vorsitzende der Neusser Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Doch schon an Ostern sind die Jugendlichen der DLRG aktiv. Wie Seebert berichtet, haben sie am Karsamstag auf Eigeninitiative den jüngsten Mitgliedern eine Osterfreude bereitet: „Sie fahren die Schwimm-Kinder, wie im letzten Jahr auch schon, einzeln an und bringen ihnen eine Osterüberraschung.“
Überhaupt ist die Jugend in der DLRG sehr aktiv in der Freizeitgestaltung der Kinder. „Um die Eltern in der Vorweihnachtszeit zu entlasten, machen unsere Jugendlichen im November und Dezember alle drei Wochen einen Kindernachmittag“, erklärt Seebert. Dann werden im Vereinsheim Geschenke gebastelt oder Filme gezeigt.
Nicht ganz so lustig waren die ersten drei Monate in diesem Jahr, denn die DLRG musste zu sechs Einsätzen auf dem Rhein ausrücken. „Es gab sechsmal von der Feuerwehr den Einsatzbefehl: P-Rhein, das heißt: Person im Rhein“, erinnert sich Seebert. Davon waren einige Personen von einer Brücke gesprungen und ein leeres Surfbrett trieb auf dem Fluss.“ Die Personen, die gesprungen waren, konnte die DLRG nicht mehr finden. „Es braucht 20 Minuten, bevor wir im Winter am Rhein sind“, so der erste Vorsitzende. „Dann ist es meist zu spät, die Person noch bergen zu können. Sie treibt dann Richtung Duisburg und Krefeld ab.“
Das Surfbrett entpuppte sich zum Glück nicht als Notfall, denn zwei Surfer waren erschöpft ans Ufer geschwommen und konnten dabei nur eines der Surfbretter bergen. Trotzdem muss in einem solchen Fall die gesamte Sondereinsatzgruppe der Wasserrettung gerufen werden und das ist nicht nur das DLRG-Rettungsboot: „Dann setzt sich ein riesiger Apparat in Bewegung“, so Seebert, „bestehend aus mindestens drei Rettungsbooten der Feuerwehr, DLRG und Wasserwacht, dazu bei Tageslicht ein Hubschrauber und mehrere Einsatzfahrzeuge an Land.“
Erste-Hilfe- und Sanitätskurse
wurden aufgefrischt
In den Wintermonaten finden auch die Lehrgänge für die Wachmannschaften statt. Die Rettungsschwimmscheine müssen erneuert werden, außerdem werden Erste-Hilfe- und Sanitätskurse aufgefrischt. Hinzu kommen noch Bootsführer- und Katastrophenschutz-Ausbildungen. Und auch die Wagenpflege und technische Überprüfung der Wagen und Boote nehme einige Zeit in Anspruch, so der Vorsitzende.
Bei der Uedesheimer Rheinrettungsstation gibt es in diesem Jahr eine Neuigkeit: War sie vorher finanziell und materiell dem Rhein-Kreis Bezirk der DLRG zugeteilt, fällt sie jetzt in die Zuständigkeit der Neusser Ortsgruppen. „Die Betriebskosten für die Fahrzeug-Halle, Versicherung und Instandsetzung sind natürlich nicht gering“, so Seebert. „Daher sind wir froh und dankbar, dass uns die Stadt Neuss finanziell unterstützt.“
Für die kommende Saison wünscht sich Seebert mehr Engagement von Jugendlichen bei der wichtigen ehrenamtlichen Arbeit. „Leider ist die Jugend von heute nicht mehr so aktiv in Vereinen“, bedauert er. „Die sitzen lieber vor ihrem PC.“ Er selbst wünscht sich für die Wachsaison vor allem gutes Wetter: „Lieber einen schönen Sommer mit vielen Einsätzen statt Hochwasser und viel Regen, dann leidet das Material auch nicht so sehr.“
Besonders freut er sich schon heute auf das Fest am 28. April. Denn das traditionelle Anfahren der Neusser Wassersportvereine wird in einem größeren Rahmen gefeiert. Anlass ist der 110. Geburtstag des Rudervereins, der dieses Jahr zelebriert wird. Daher dürfen sich an diesem Tag auch alle anderen Vereine mit Infoständen präsentieren: „Wir freuen uns auf jede Gelegenheit, den Verein und unsere Arbeit vorzustellen.“