Neuss. Die beiden Angestellten ahnen nichts Böses. Wie immer stehen sie hinter dem Schalter der Sparkassenfiliale in Vogelsang. Weil das Gebäude an der Kaarster Straße derzeit umgebaut wird, werden die Geldgeschäfte seit ein paar Monaten in einem Container hinter dem Haupthaus erledigt. Gegen 11.50 Uhr verwandelt sich der normale Arbeitstag für die Mitarbeiter in einen Alptraum. Ein etwa 20 Jahre alter Mann fordert mit vorgehaltener Waffe Geld.
Der Räuber bedient sich selbst und nimmt rund 700 Euro in Münzen aus der Kasse. Das restliche Geld lagert sicher im Tresor. Sofort nach der Flucht des Gangsters lösen die Kassierer Alarm aus. Innerhalb kürzester Zeit wimmelt es rund um die Filiale von Polizei. Die "Hummel" kreist wenig später gegen 12.15 Uhr über dem nahegelegenen Pappelwäldchen, in das sich der Täter offenbar verschanzt hat. "Wir haben den Mann über den Further Kirmesplatz zum Wald laufen sehen", sagt ein Polizist. Andere Augenzeugen berichten ähnliches.
Spürhunde und Polizisten durchkämmen daraufhin sorgfältig jeden Quadratmeter des schmalen Waldstücks, das sich bis zu den Kleingärten an der Römerstraße erstreckt. Am Waldeingang finden die Polizisten schließlich die Geldrollen, die der Räuber bei seiner Flucht ins Unterholz geworfen oder verloren hat.
Der Täter soll etwa 20 Jahre alt und 1,80 Meter groß sein. Er ist schlank, hat hellbraune kurze Haare und leicht sonnengebräunte Haut. Zum Zeitpunkt des Überfalls trug der Mann eine rote Jogginghose ("Ballonseide") und ein weißes T-Shirt. Hinweise an die Polizei: 02131/3000.
