Landesgartenschau 2026 Neuss Kompromisse zur Laga-Erschließung

Neuss · Das Projekt Landesgartenschau 2026 stand von Anfang an unter Zeitdruck. Jetzt muss abgespeckt werden.

Der heute als Parkplatz genutzte Wendersplatz wird als „Trittstein“ zwischen Innenstadt und Landesgartenschaugelände neu hergerichtet.

Foto: Georg Salzburg

Der enge Zeitplan bis zur Eröffnung der Landesgartenschau 2026 erzwingt die ersten Konzessionsentscheidungen. Nachdem schon der Bau einer Brücke vom Platz vor dem Obertor über den Hessentordamm ins Rennbahngelände – ein zugegeben großes Projekt – auf die Jahre nach der Laga verschoben werden musste, werden nun auch kleine Vorhaben abgespeckt. Aktuelles Beispiel: Die Querungsstellen für Fußgänger und Radfahrer an Hammer Landstraße und Hessentordamm.

„Eine Übergangslösung“, stellte Andrea Wilhaus (Grüne) unzufrieden fest, die – ebenso wie andere Mitglieder des Unterausschusses Mobilität – auf eine Umgestaltung der Hessentorkreuzung als „Shared-Space“ gehofft hatte. Also zu einer offenen Fläche, auf der sich alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt begegnen. Doch auch dieser große Wurf, der schon lange diskutiert wird, wird jetzt erst nach der Laga umgesetzt. Vorher kann sich Planungsdezernent Christoph Hölters eine solche Lösung bestenfalls als Verkehrsversuch vorstellen.

Auch Dietmar Dahmen (SPD) rügte den Vorschlag, den bestehenden Fußgängerüberweg Richtung Wendersplatz „nur“ auszubauen und in Höhe der Hafenverwaltung eine Fußgängerfurth an der Hammer Landstraße neu zu bauen, enttäuscht als „unzureichend“. Er verstehe die „umfangreichen Erwartungen“, erwiderte der Beigeordnete Hölters, der allerdings feststellen musste: „Die Planung gibt das wieder, was wir uns zutrauen.“ Also eine bauliche Lösung, die zu nötigen Verbesserungen führt – und vor allem bis 2026 fertig wird. Hölters: „Zeit ist der wesentliche Faktor.“

Wenn feststeht, wie die Nutzungsaufteilung auf dem Wendersplatz schlussendlich aussieht und ein Bebauungsplan dafür aufgestellt wird, möchte die Verwaltung das Thema Hessentorkreuzung grundsätzlich angehen. Dann aber in großem Stil, also einschließlich Hymgasse und unterem Markt. Dort zeichnet sich schon bald eine Veränderung ab. Mit dem Umzug der Commerzbank und der Übernahme ihrer alten Liegenschaft durch die AOK wird das dortige Parkhaus nur noch Mitarbeitern zur Verfügung stehen – und nicht mehr den Kunden. Die deutlich kleinere Fahrfrequenz erlaube es dann, so Hölters, die Poller, die den oberen Markt schon viele Stunden am Tag autofrei halten, noch weiter Richtung Hessentorkreuzung zu versetzen.

Axel Stucke (CDU) konnte mit dem Entwurf für die beiden Fußgängerübergänge leben. Er sprach von einer Neusortierung einer stark frequentierten Lösung. Doch weil die Pläne vor allem aus Grünen-Sicht dem motorisierten Verkehr noch zu viel Raum lassen, wird das Thema Ende Februar im Planungsausschuss neu aufgerufen.