NHV peilt Pflichtsieg in Bremen an
Der Handball- Drittligist tritt heute beim ATSV Habenhausen an. Doch die Neusser sind gewarnt: Der Tabellenletzte schlug zuletzt Spitzenreiter Fredenbeck.
Neuss. Dass der ATSV Habenhausen in der Dritten Handball-Liga mehr als ein sang- und klangloser Absteiger sein kann, will so recht noch immer niemand glauben. Sechs Punkte auf der Habenseite und sieben Zähler Rückstand auf die Nichtabstiegsränge sind für den Aufsteiger alles andere als ein Empfehlungsschreiben. Doch der verrückte, völlig unvorhergesehene 32:27-Heimsieg über Tabellenführer VfL Fredenbeck am vergangenen Wochenende hat die Wahrnehmung der Konkurrenz verändert.
Ceven Klatt, Trainer des Neusser HV
„Das war schon beeindruckend“, findet auch Ceven Klatt, Trainer des Neusser HV, der heute ab 19 Uhr in der Hinni-Schwenker-Halle zu Gast ist. So wird der 32-Jährige bei seinen Schützlingen höchstwahrscheinlich Gehör gefunden haben, wenn er sagt: „Ich habe die Mannschaft eindringlich davor gewarnt, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. Habenhausen hat nicht umsonst die letzten beiden Heimspiele gewonnen.“
Auch wenn die Bremer den Klassenverbleib unter normalen Bedingungen verpassen werden, haben sie sich — vor allem zu Hause — stabilisiert. Nach drei Pleiten mit mindestens zehn Toren Differenz zum Saisonauftakt, darunter auch die 24:41-Niederlage in Neuss, gingen die Spiele knapper aus. Vor dem Coup gegen Fredenbeck schlug der ATSV um Trainer Lars Müller-Dormann bereits die SG Schalksmühle-Halver mit 25:23. Für Klatt kann es natürlich trotzdem nur ein Ziel geben: „Wir stehen in der Pflicht, zwei Punkte mit nach Neuss zu bringen.“ Das gelang den Neussern in der laufenden Spielzeit allerdings erst dreimal.
Angesichts von nur drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge und der schwierigen kommenden Aufgaben mit den beiden Heimspielen gegen die Mindener Reserve und Schalksmühle sowie dem Derby in Korschenbroich gibt es nur noch wenig Raum für Fehler, will der NHV das formulierte Minimalziel Rang sechs und den damit verbundenen Einzug in den DHB-Pokal nicht auch noch aus den Augen verlieren.
Nach der deutlichen 25:32-Heimniederlage gegen die HSG Krefeld habe die Spielanalyse viel Zeit in Anspruch genommen, sagt Klatt. „Dabei haben wir die positiven Dinge herausgearbeitet, aber auch die Fehler angesprochen, die wir gemacht haben“, erklärt der NHV-Trainer.
Letztere dürften klar überwogen haben, denn nachdem Neuss auch im siebten Versuch kein Sieg gegen eine Mannschaft aus der Spitzengruppe gelang, ist klar, dass der NHV in selbige in dieser Verfassung nicht gehört. Vor allem in Sachen Defensivverhalten und Umschaltspiel sei unter der Woche intensiv gearbeitet worden. Der Trainer ist zufrieden: „Die Mannschaft hat sich sehr engagiert und konzentriert gezeigt.“ Kürzer treten musste wie so oft Heider Thomas, den dieses Mal ein grippaler Infekt ausbremste.