NHV trifft auf starke Krefelder

Handball-Zweitligist empfängt heute um 19 Uhr den Tabellenzweiten. In dieser Saison gelang den Neussern noch kein Sieg gegen ein Spitzenteam.

Foto: Andreas Woitschützke

Neuss. Es gibt sicherlich nicht wenige, die dieses Prädikat vor Saisonbeginn dem Neusser HV zugeschrieben haben. Doch Ceven Klatt stellt vor seinem ersten Heimspiel als Cheftrainer des Handball-Drittligisten klar: „Mit Krefeld kommt am Samstag die für mich stärkste Mannschaft der Liga in die Hammfeldhalle.“ Die HSG Krefeld, die ab 19 Uhr zu Gast ist, liegt als Tabellenzweiter gleichauf mit Spitzenreiter Fredenbeck.

Die Statistik gibt Klatt also durchaus recht. Doch auch sein Gegenüber Olaf Mast liegt nicht daneben, wenn er behauptet: „Von der Besetzung her — viele der Akteure konnten schon Meisterschaften feiern — kann Neuss jeden in dieser Liga schlagen.“

Ceven Klatt, Trainer des Neusser HV

Es könnte also ein Spitzenspiel sein. Dass es das nicht ist, hat aus Sicht der Neusser vielschichtige Gründe. Einer davon ist sicher, dass der NHV, der sich mittlerweile auf den achten Tabellenplatz hochgearbeitet hat, in dieser Saison noch kein einziges Spiel gegen ein Spitzenteam gewinnen konnte (siehe Infokasten). Dazu zählt auch die 26:32-Niederlage im Hinspiel.

Klatt, damals noch Co-Trainer, findet: „Dort haben sie uns schon deutlich die Grenzen aufgezeigt.“ Ihm fällt es schwer, beim Gegner Schwachstellen auszumachen. „Die HSG konnte die Erwartungen bisher erfüllen. Die Mannschaft hat sich schnell gefunden und verfügt über eine hohe individuelle Dichte. Ein weiteres Plus ist, dass sie auf jeder Position doppelt gut besetzt sind und dadurch ein sehr hohes Tempo an den Tag legen können“, sagt der Neusser Trainer.

So sind die Gäste bis auf Torwart Philipp Ruch, der mit einem eingeklemmten Hüftnerv ausfällt, vollzählig. Mit einem lockeren 34:24-Heimsieg gegen die HSG Varel-Friesland starteten sie optimal ins neue Jahr.

Ein Schlüssel zum Erfolg ist es für Klatt, den Spielrhythmus zu bestimmen. „Wir müssen vor allem das Tempospiel der HSG in den Griff bekommen. Und dafür muss unsere eigene Fehlerquote möglichst gering sein“, sagt er.

Doch im Angriff der Krefelder kann, angefangen beim Kreisläufer und Ex-Korschenbroicher Marcel Görden, jeder Spieler heißlaufen. Und mit erst 411 Gegentoren ist die Defensive die mit Abstand stärkste der Liga.

Weiterhin verzichten muss Klatt auf Heider Thomas, der immer noch mit einer hartnäckigen Fußverletzung zu kämpfen hat. Dass es im Rückraum auch ohne ihn geht, bewies der Neusser HV mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung beim 34:29-Auswärtssieg in Ratingen. Jeder Feldspieler traf, herausragend war mit sieben Toren Thomas Bahn, der sich in der Hinrunde oft hinten anstellen musste. Diese positive Stimmung will Ceven Klatt in sein Heimdebüt transportieren: „Ich freue mich einfach auf das Spiel und eine hoffentlich volle Hammfeldhalle.“

Olaf Mast rüstet sich schon einmal für einen harten Kampf. „Die werden uns mit Sicherheit in die Suppe spucken wollen. Wir werden schon an unsere Grenzen und vielleicht sogar ein wenig darüber hinaus gehen müssen, wenn wir dort bestehen wollen“, sagt der Krefelder Coach.