Die Immobilienpreise steigen leicht

Die Neusser Immobilienbörse hat ihren Jahresbericht vorgelegt. Vor allem Altbauten aus der Gründerzeit sind beliebt.

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Neuss. Die Neusser Immobilienbörse (NIB) — ein seit 1992 bestehender Zusammenschluss von sieben inhabergeführten Maklerbüros — hat ihren Jahresbericht 2016 vorgestellt. Darin wird die Immobilienpreisentwicklung für die Quirinus-Stadt erfasst, als Grundlage dienen Preise und Erfahrungswerte aus dem vergangenen Jahr sowie die für dieses Jahr erwartete Tendenz. Und da gilt: Der Markt ist weiter mächtig in Bewegung — und die Preise gehen leicht nach oben.

NIB-Sprecher Alexander Busch spricht von einer „unverändert positiven Stimmung“. Es herrsche große Nachfrage nach Wohneigentum. Wer in einer einfachen bis mittleren Wohnlage ein Einfamilienhaus erwerbe, müsse daher vermutlich etwas mehr ausgeben als 2015.

Auch neue Akteure tummeln sich auf dem Neusser Immobilienmarkt. Dabei handelt es sich zum einen vor allem um junge Familien, die es aus Düsseldorf auf die andere Rheinseite zieht. Neben diesen Neu-Neussern drängen weitere Käufergruppen auf den Markt. „Der Trend entwickelt sich dahin, ins Eigentum zu gehen. Das schließt auch immer mehr Bürger ein, die sich früher nicht für den Kauf einer Immobilie entschlossen haben“, sagt Busch. Er erklärt dies mit dem günstigen Hypothekenzinssatz. Besitzer eines Einfamilienhauses kann man in Neuss in einfachen bis mittleren Wohnlagen laut NIB-Immobilienpreisspiegel ab 190 000 Euro werden.

Alexander Busch, NIB-Sprecher

2015 hatte er in diesem Bereich noch 180 000 Euro als Summe genannt. In als sehr gut geltenden Wohnlagen — Lage, Infrastruktur und Umgebung sind zentrale Faktoren — ist der sogenannte Schwerpunktpreis um rund 30 000 Euro gestiegen.

Hinzu kommen Sonderlagen. Zu den beliebtesten Wohnadressen in Neuss zählen die Altbauten im Gründerviertel rund um die Drususallee. „Dort werden auch Liebhaberpreise gezahlt“, sagt Busch. Kaufpreise deutlich über dem marktüblichen Wert seien dabei keine Seltenheit.

Werner Junggeburth, Chef von Immobilien Junggeburth, erklärt, dass die Käufer dort meist direkt das nötige Eigenkapital mitbringen. Gerade in der Erbengeneration, die aus dem Vollen schöpfen kann, herrsche großes Interesse an Immobilien im Gründerviertel.

Düsseldorfer zieht es hingegen vor allem aus einem anderen Grund nach Neuss: Sie möchten sparen. „In Neuss ist das Preisniveau nicht so stark gestiegen wie in Düsseldorf“, sagt Busch. Das bedeutet: Wer in Neuss ein Haus kauft, spart im Vergleich zum Erwerb einer vergleichbaren Immobilie in der Landeshauptstadt in der Regel deutlich. Karl-Josef Matheisen, Geschäftsführer von „Matheisen Immobilien“, schätzt die Ersparnis auf 20 bis 30 Prozent. Busch betont, in Einzelfällen handle es sich gar um bis zu 50 Prozent. „Mit vielem, was Düsseldorf zu bieten hat, kann Neuss zudem ebenfalls aufwarten — von der Internationalen Schule bis hin zur Rhein-Nähe.“ Das sei, neben dem Preis, bei der Wahl des Wohnorts ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Faktor.