Nickel noch bis Jahresende Vize-Bürgermeister

Dann will der bei der Wahl unterlegene CDU-Spitzenkandidat sein Amt niederlegen.

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Neuss. Thomas Nickel hat sich entschieden: Der bei der Bürgermeisterwahl im September unterlegene CDU-Spitzenkandidat wird sein Amt als Erster Stellvertretender Bürgermeister zum Jahresende niederlegen. Das teilte er nach Auskunft der CDU-Fraktionschefin Helga Koenemann dem am Samstag tagenden Fraktionsvorstand mit. Sie sei erleichtert, sagte Koenemann, dass es zu einer einvernehmlichen Regelung gekommen sei — und das in einem annehmbaren Zeitrahmen. Damit sei nicht unbedingt zu rechnen gewesen.

Nickel, der seit 1998 zur Bürgermeisterriege gehört und seit 2009 als Erster Stellvertretender Bürgermeister amtiert, hatte in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Ende September angekündigt, in der Konsequenz seiner Wahlniederlage dieses politische Amt in einem geordneten Verfahren in die Verantwortung von Rat und Fraktion zurückgeben zu wollen. Wie das aussehen könnte, darüber wurde auch im eigenen Lager seitdem gerätselt. Bis Samstag.

Helga Koenemann, CDU-Fraktionschefin

Nun steht fest: Wenn der Rat am Freitag, 6. November, erstmals unter der Leitung von Bürgermeister Reiner Breuer (SPD) zusammentritt, wird es nur eine Nachwahl für das Amt des zweiten stellvertretenden Bürgermeisters geben. Das soll die Stadtverordnete Gisela Hohlmann (SPD) in der Nachfolge Breuers bekleiden. Für sie zeichnet sich eine breite Mehrheit ab, denn Koenemann wird heute der CDU-Fraktion die Unterstützung dieser Kandidatur empfehlen. Mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Arno Jansen stimmte sie gestern telefonisch ab, dass dessen Fraktion dafür in der Ratssitzung im Januar den CDU-Kandidaten unterstützt — wer auch immer das dann sein wird. „Ich habe eine entsprechende Zusage erteilt“, bestätigt Jansen.

Dass diese Personalie erst im Januar aufgerufen wird, ist Koenemann nicht unlieb. Bis kommenden Freitag wäre es nicht möglich gewesen, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Nickel zu finden. „Ich muss ja jedem Stadtverordneten die Chance geben, sich damit auseinander zu setzen, ob das Amt etwas für ihn ist“, sagte sie. Zudem werde die politische Debatte in den nächsten Wochen im Rat vor allem durch die Etatberatungen bestimmt sein. Ihre Fraktion wird sie heute bitten, vor allem diese Aufgabe im Blick zu haben und sich nicht in Personalspekulationen zu verzetteln. Koenemann: „Ich will jetzt keine Personaldebatte.“ -nau