Obdachlosenunterkunft: CDU drückt aufs Tempo
Der Ortsverband will das derzeitige Haus verkaufen und bringt einen Neubau ins Spiel.
Dormagen. Beschwerden von Rheinfeldern über Ruhestörung, Streitereien und Rangeleien in der Obdachlosenunterkunft an der Piwipper Straße führten im Herbst 2016 dazu, dass die Verwaltung ankündigte, einen anderen Ort für diese Einrichtung zu suchen, in der Ende Oktober 14 Obdachlose und zwölf Flüchtlinge lebten. Konfliktpotenzial machte der Erste Beigeordnete Robert Krumbein an Obdachlosen fest, die „aufgrund von Rauschmitteln nicht mehr zu erreichen“ seien.
Schon damals hatte die CDU vorgeschlagen, das Haus Sonnenschein aufzugeben, die Basis sammelte Alternativ-Vorschläge. Der CDU-Ortsverband Dormagen um Vorsitzende Elke Wölm schlägt vor, die stark sanierungsbedürftige Obdachlosenunterkunft in guter Lage zu verkaufen und mit dem Erlös einen Neubau auf dem zu großen Parkplatz hinter der Polizeiwache zu finanzieren. „Bereits letztes Jahr haben wir eine schnelle Lösung gefordert und das Thema sogar in den Koalitionsvertrag aufgenommen“, betont CDU-Fraktionschef Kai Weber. Ratsherr Thomas Sollik ist sich sicher, dass diese Initiative in die richtige Richtung gehe: „Wir fordern die Verwaltung auf, endlich eine akzeptable Lösung zu realisieren.“
Den Vorschlag geben die Ratsherren in einen Antrag an den Jugendhilfeausschuss (JHA) zur Beratung, der am 9. März tagt. „Es müssen noch einige Absprachen und Planänderungen angestoßen werden, für diese Lösung lohnt sich aber ein gewisser Aufwand“, meint Wölm. JHA-Vorsitzender Jo Deußen fordert zudem ein Konzept für den Betrieb: „Wir wollen diese Menschen nicht weiter an den Rand der Gesellschaft drängen und ihnen rechtsfreie Räume geben. Der Standort neben der Polizei bietet eine einmalige Gelegenheit, die Probleme in den Griff zu bekommen, ohne die Menschen aus dem Blick zu verlieren.“
Die Stadt sei für jeden Vorschlag dankbar, erklärte Sprecher Harald Schlimgen: „Wenn der Antrag vorliegt, werden wir ihn prüfen.“