Preis für Einsatz für die Freiheit
Heinz Günther Hüsch mit dem Hermann-von-Hessen-Preis ausgezeichnet.
Neuss. „Großer Bahnhof“ herrschte am Samstag im Kulturforum Alte Post: Die Heimatfreunde hatten zur Verleihung ihrer höchsten Ehrung eingeladen, des Hermann-von-Hessen-Preises. Ausgezeichnet wurde der Ehrenvorsitzende Heinz Günther Hüsch.
Der Namensgeber dieser Auszeichnung trat selbstlos für den Schwächeren ein, er stand den Neussern in ihrem aussichtslos scheinenden Kampf gegen die Belagerung durch die Burgunder 1475 zur Seite. Der Vorsitzende Heimatfreunde, Christoph Napp-Saarbourg zog Parallelen zwischen dem historischen Vorbild und dem als „Altmeister der Politik“ bekannten Preisträger Heinz Günther Hüsch. „Für seinen respektvollen, verständnisvollen Umgang mit Schutzsuchenden reichte ihm stets deren Vertrauen als Lohn. Sein unermüdlicher Einsatz für die Freiheit und die Menschen brachte ihm zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen ein“, betonte Napp-Saarbourg und zitierte dessen Überzeugung: Freiheit und Rechte fallen einem nicht einfach zu, sie müssen erstritten werden.
Dies habe Hüsch unermüdlich betrieben und dabei eigene Interessen hinter die der Bürgerschaft zurückgestellt. Mit Einfallsreichtum habe er es verstanden, sagte Napp-Saarbourg, seine Ideen für die und in der Stadt umzusetzen.
Heinz Günther Hüsch ist der 20. Preisträger in 25 Jahren, dem diese Ehre zuteil wurde. Die Statue und die Urkunde waren es nicht, die den Rechtsanwalt und langjährigen Kommunal-, Landes- und Bundespolitiker rührten, sondern vielmehr die vielen Freunde und Wegbegleiter, die zu dieser Feierstunde in das Kulturzentrum gekommen waren. „Mir gebührt jedoch höchstens das Schwert des Hermann von Hessen. Meiner Frau, der Liebe meines Lebens, gebührt die Rüstung und der Schild“, erklärte Hüsch, der als Verhandlungsführer unter dem Decknamen „Eduard“ für den Freikauf von 250 000 Rumäniendeutschen verantwortlich war.
Auch heute tritt der 84-Jährige mit Nachdruck für Frieden und Freiheit ein und ist ein engagierter Streiter für seine Heimatstadt. Hermann von Hessen sei ihm dabei stets ein Vorbild gewesen, betonte er.