<strong>Rhein-Kreis Neuss. Das Ziel der dritten Unternehmerreise von IHK und Rhein-Kreis Neuss erscheint zunächst einmal gewagt. Nach China und Indien ist im Juni Basilien das Ziel der Tour, die heimischen Unternehmern Informationen, Kontakte und den Nutzen eines Netzwerks bietet. Doch "jetzt in Brasilien aktiv zu werden, ist ähnlich erfolgversprechend wie der Aufbruch nach China Anfang der 90er Jahre", meint IHK-Präsident Wilhelm Werhahn.

Brasilien zählt als "BRIC-Staat" mit Russland, Indien und China zu den vier wichtigsten globalen Wachstumstreibern. Wilhelm Werhahn widersprach gestern der Vorstellung, das Engagement der Unternehmer im Ausland gefährde den heimischen Markt; es sichere im Gegenteil die Arbeitsplätze: "Es gilt, aus der Globalisierung einen Vorteil zu machen."

IHK und Kreis wollen mit dieser Reise zum dritten Mal helfen, Kontakte zu knüpfen. "Wir können Türen öffnen, die sonst geschlossen bleiben", betonte Landrat Dieter Patt, der auf die überdurchschnittlich hohe Exportquote im Rhein-Kreis verwies.

Das bestätigte auch Günter Naasner (Geschäftsführer der Richter Chemie-Technik GmbH), Teilnehmer der Indien-Reise. Sein Unternehmen baut dort gerade eine Fabrik auf. "Das war ohnehin geplant, aber nach der Reise geht es viel schneller." Ein gut vorbereitetes, dichtes Programm mit bis zu vier Terminen pro Tag könne eine Firma gar nicht selbst organisieren.

Das wollen die Organisatoren auch für den Standort Brasilien bieten. Schwerpunktbranchen sind der Maschinenbau und die Kfz-Zulieferindustrie, aber auch Energieerzeugung und zunehmend die Konsumgüterseite.

Für Wilhelm Werhahn jedenfalls ist Brasilien der "wirtschaftliche Shooting-Star Südamerikas. Man sollte beizeiten dasein."