Da geh ich hin Schlemmen auf Areal Böhler
Meerbusch. · Das Areal Böhler in Meerbusch hat sein Gesicht verändert.
(lue) Zugegeben: Das Areal Böhler in Meerbusch ist eine spannende Location. Gestandene und junge Unternehmen bilden dort einen Campus. Die Öffentlichkeit kennt den ehemaligen Industriepark direkt an der Stadtgrenze zu Düsseldorf vor allem als Veranstaltungsort für Messen und große Netzwerk-Treffs wie
„Düsseldorf IN“.
Dort fand im Juni auch der Parteitag der CDU aus dem Rhein-Kreis statt. Und der Rhein-Kreis sitzt auf Plänen, dass er kurzfristig – sollte die Coronavirus-Pandemie hierzulande erschreckende Ausmaße annehmen – auf den rund
8500 Quadratmetern der Schmiedehallen ein sogenanntes Behelfskrankenhaus mit 300 Betten einrichten kann.
Auch altes Schwimmbad wird
zum Restaurant umgewandelt
Doch seit Anfang des Jahres verändert das Areal Böhler sein Gesicht. Besser: Im südlichen Bereich des Mega-Komplexes entwickelt sich ein kleiner Marktplatz. Die Coronavirus-Krise und der damit verbundene Lockdown diktierte zwar eine behutsamere Öffnung als geplant, aber in welche Richtung gedacht wird, zeigt sich derzeit unübersehbar.
Eine Rasenfläche lockt zum Verweilen. Bäume, Sträucher und Blumen wurden gepflanzt. Ein neuer Zugang für Fußgänger und Radler wurde geschaffen, sodass vor allem die Nachbarn aus Büderich, Lörick und Heerdt bequem die Restaurants und Geschäfte erreichen können. Mehrere gastronomische Betriebe sind denkbar, ebenso kleine Händler. Dritan Alsela, der bereits nahe der Metro ein Café betreibt, hat auf dem Areal-Marktplatz das Böhler Café eröffnet. Alsela ist dort auch mit einer großen Kaffeerösterei vertreten. Die sonnigen Flächen auf dem Rasen und unter den Bäumen teilt er sich mit dem Betreiber des Magazin Drei. Dahinter steht der bekannte, aus Kaarst stammende Caterer Georg W. Broich. Gemeinsam mit Max Turzer und Chris Hilger, zwei ehemaligen Mitarbeiter von Broich, bietet das Magazin Drei von Montag bis Freitag einen Mittagstisch an. Täglich wechselnde Hauptgerichte, darunter auch vegetarische Varianten, gibt es hier für einen kleinen Preis.
Von Dienstag bis Samstag hat das Magazin Drei auch abends geöffnet. Zwischen 17 und 22 Uhr werden Drinks serviert. „Bei Sonne und lauen Sommerabenden kommen die Gäste“, sagt Georg W. Broich, „die Marktplatz-Idee besitzt Potenzial.“ Auch das alte Schwimmbad wird derzeit zum Restaurant umgebaut.
Als Caterer und Event-Gastronom ist Georg W. Broich in diesen Coronavirus-Zeiten schwer geprüft: „Wer konnte sich denn vor einem Jahr vorstellen, dass Kitas und Schulen schließen?“ Doch unterkriegen lässt sich Broich nicht. Seit den Anfängen – 1734 ging es im Gasthof Drei Könige in Kapellen los – habe die Familien Kriege, Seuchen und Pandemien überstanden und das Unternehmen manches Mal neu erfunden.
Auch die aktuell schwere Zeit schaffe wieder Raum für kreative Ansätze. Das Magazin Drei sei nur ein kleines Mosaiksteinchen auf diesem Weg.