Seltene Pflanzen sollen den Botanischen Garten zieren
Nach Sturmtief „Ela“ gibt es Platz für neue Ideen. Der Förderverein des Gartens sammelt deshalb Spenden.
Neuss. Alles jammerte über den Pfingststurm „Ela“, der schlimme Schäden und Verwüstungen verursachte — bis auf Renate Tillmanns. Die Vorsitzende des Vereins „Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Neuss“ sieht inzwischen vor allem die Chancen, die sich aus mancher Veränderung ergeben haben.
Und hat jede Menge Pläne, die den Botanischen Garten noch schöner machen sollen. Mehr Pflanzenvielfalt — das wünschen sich die Ehrenamtler für den Botanischen Garten. Darum haben sie nun eine Spendenaktion gestartet, um „wertvolle Bäume und Gehölze, die herpassen, aber nicht in jedem Garten zu finden sind“, anzuschaffen.
Geplant sind zunächst vier Pflegeaktionen, deren erste am kommenden Samstag um 10 Uhr beginnt. Dann geht es an die Wiederherstellung des Schulgartens. Auch der hatte unter „Ela“ und den Folgen gelitten. „Der Sturm hatte dort eine hundertjährige Platane zerstört, und auch eine Zeder musste dran glauben“, sagt Renate Tillmanns bei ihrer Bestandsaufnahme. „Um diese zu beseitigen, war schweres Gerät notwendig, das natürlich sämtliche Beete kaputt gemacht hat.“
Am Samstag werden nun Beete nach Plänen der Joseph-Beuys-Schule neu angelegt, die auch einen Helfertrupp entsendet. Das benötigte Material stellt das Amt für Umwelt und Stadtgrün, das auf dem idyllischen Gelände angesiedelt ist. „Eine echte Zusammenarbeit“, schwärmt die Vereinsvorsitzende Tillmanns. Drei weitere Termine für Pflegearbeiten im historischen Teil des Gartens stehen noch bis zum Frühjahr an — der nächste am 13. Dezember.
Bei dieser Gelegenheit kümmern sich Mitglieder, Freunde und Nachbarn um den Rückschnitt zu groß gewordener Gewächse, entfernen Schösslinge und Pflanzen, die nicht an den Ort gehören. „Es gibt viel zu tun, nur viele Hände können das schaffen“, sagt Renate Tillmanns und hofft auf ein gutes Echo. Die Aussichten sind gut. Denn dass der Botanische Garten zwischen Bergheimer und Körnerstraße „als erste Grünanlage in der Stadt“, wie Tillmanns betont, nach dem Sturm wieder eröffnet werden konnte, war nicht zuletzt den vielen ehrenamtlichen Helfern zu verdanken.
Manche neue Situation ist durch „Ela“ entstanden. In der Nähe der kleinen Aussichtsplattform, die gern von Brautpaaren für Fototermine gewählt wird, stand noch bis Pfingsten ein riesiger, fünfarmiger Flügelnussbaum. „Der sah schön aus, war aber so wuchtig, dass er der ganzen Umgebung die Sonne nahm“, erinnert sich die Vereinsvorsitzende. Sie träumt davon, dort nun lichthungrige Gewächse anzupflanzen. „Außerdem sind einige Douglasien umgefallen, was wir auch nicht so schade finden, weil die nicht sehr attraktiv sind “, ergänzt Gerhard Vasen, der Sprecher des Fördervereins. Mit den Spenden soll der Garten bald schöner werden als zuvor.