Sportvereine leben Inklusion vor
Bei dem Fest „Sport in Kaarst“ probierten sich behinderte und nicht-behinderte Menschen in verschiedenen Mitmachaktionen aus.
Büttgen/Rhein-Kreis. „Bei uns sind alle willkommen. Inklusion im Sportverein“ — dieses Motto war auf vielen T-Shirts beim Sport- und Inklusionsfest „Sport in Kaarst“ am Samstag in der Radsporthalle in Büttgen zu lesen. Dass dies nicht nur eine hohle Phrase ist, sondern den Worten auch Taten folgen, war eindrucksvoll erkennbar. Die Freude stand allen ins Gesicht geschrieben. Sportler, Betreuer und Organisatoren erlebten ein gelungenes Beisammensein für Groß und Klein.
„Wir versuchen die Scheu vor dem ersten Kontakt zu verringern. Top ist, dass wirklich allegemeinsam Sport machen und es trotzdem keine Massenveranstaltung ist, sondern jeder Einzelne gesehen und betreut wird. Das Fest lebt davon, dass jeder seinen Horizont erweitert, sowohl die behinderten als auch die nicht-behinderten Sportler,“ zeigte sich Martin Limbach vom Sportbund des Rhein-Kreises zufrieden.
An zehn Stationen präsentierten sich die Vereine aus Kaarst, Neuss und Grevenbroich und luden zum Mitmachen und Ausprobieren ein: von Tischtennis über Fußball, Judo, Kanu, Voltigieren und Tandem fahren bis Boule. Wer mit seiner Laufkarte mindestens fünf Stationen ablief, wurde zudem mit einer Urkunde für seinen Einsatz belohnt.
Eine besondere Geschichte hatte die DJK Holzbüttgen zu bieten. Der Tischtennisverein unterstützt schon länger die Inklusionsarbeit in Kaarst und arbeitet dabei ganz eng mit den GWN zusammen. Nachdem die beiden Vereine über die Tandem-Tage in Kontakt kamen und dabei zur Sprache kam, dass die GWN eine eigene Tischtennis-Mannschaft gegründet haben, in der zwei nicht-behinderte gemeinsam mit behinderten Sportlern zusammen agieren, wurde die Zusammenarbeit intensiviert. In regelmäßigen Abständen bekamen die Sportler seitdem Extra-Training von erfahrenen Vereins-Spielern, um sich für die vor kurzem stattgefundenen Special Olympics in Los Angeles vorzubereiten. „Das ist eine super geniale Zusammenarbeit. Wir wurden voll integriert und super vorbereitet“, sagte Jörg Hader von den GWN, der gemeinsam mit seinem Unified-Doppelpartner Oliver Burbach die Bronzemedaille in L.A. holte.
„Ich hatte vorher noch keinen Kontakt zu Behinderten. Ich habe mich dann erst einmal langsam herangetastet, habe aber schnell gemerkt, dass ich ganz normal mit ihnen umgehen kann. Es braucht da nicht viele Worte“, sagte Song-Kyong Dröge, einer der Trainer der DJK.