St.-Nikolaus-Grundschule: Sanierungdes Dachs kostet etwa 250 000 Euro
Noch in diesem Jahr könnte der Rückzug in das Gebäude erfolgen.
Dormagen. Für die Kaffeemaschine wurde ein Plätzchen gefunden, trotz der Enge des Raumes. Das Lehrerkollegium der St.-Nikolaus-Schule rückt zusammen in seinem Provisorium, ebenso die knapp 140 Grundschüler. Weil ein Sturm einen schweren Schaden im Dachstuhl verursacht hatte, der im August entdeckt wurde, musste die Schulgemeinde bis zu den Herbstferien in die Räume der Hermann-Gmeiner-Hauptschule ausweichen. Seitdem werden die Kinder in der Offenen Ganztagsschule sowie im Nebentrakt der Schule unterrichtet. Jetzt zeichnet sich der Rückzug in das Stammhaus ab: Noch in diesem Jahr, „spätestens zum zweiten Schulhalbjahr“, sagt Uwe Scheler, Leiter des Eigenbetriebs der Stadt.
Welcher Schaden in der Dachkonstruktion angerichtet wurde, erfahren die Mitglieder des Schulausschusses in ihrer heutigen Sitzung: Etwa 250 000 Euro kostet die komplette Sanierung. „Einschließlich aller Baunebenkosten wie beispielsweise Leistungen von Sachverständigen. Es sind Kosten, die nicht den Etat des Eigenbetriebs belasten, weil es sich um einen klassischen Versicherungsfall handelt, erklärt Scheler.
Ende August war eine feuchte Decke im Obergeschoss der Schule entdeckt und dabei ein immenser Schaden festgestellt worden. Der Dachstuhl hatte sich um etwa zehn Zentimeter verschoben. Daraufhin schloss die Stadt noch am selben Tag das Hauptgebäude. Der Unterricht fiel lediglich einen Tag aus, denn zwei Tage später wurde Rechnen und Schreiben in leerstehenden Räumen der Hauptschule geübt. Die Schüler wurden jeden Morgen mit Bussen zur Hermann-Gmeiner-Hauptschule gebracht und dort wieder abgeholt. Die OGS wurde in einem anderen Gebäude untergebracht.
„Wir müssen alle zurückstecken“, sagt Sonja Clevers, die die St.-Nikolaus-Schule leitet, „und sind enger zusammengerückt. Aber die Situation jetzt ist natürlich besser, als vorher mit dem Bustransport.“ Kinder und Lehrerinnen freuen sich auf die Rückkehr in ihr Stammhaus und die gewohnten Klassenräume, „dort gibt es auch einen besseren Zugriff auf die Unterrichtsmaterialien.“ Eine gute Nachricht hat Clevers: „Die Weihnachtsfeier findet natürlich statt, auch wenn uns die Aula unter dem Dach nicht zur Verfügung steht.“ Die Schulgemeinde kommt dann in der Turnhalle zusammen, die entsprechend geschmückt sein wird.
Der Umzugstermin steht noch nicht fest, weil das Ingenieurbüro noch einen konkreten Bauablaufplan erstellt. „Wir warten täglich auf eine Freigabe der Baustelle durch den Statiker“, sagt Uwe Scheler. Die Dachelemente werden ab Werk hergestellt und vor Ort montiert. Gearbeitet wird dann nicht flächig, sondern in einzelnen Abschnitten, damit bei schlechtem Wetter keine Feuchtigkeit eindringt. Zwischenzeitlich gab es Überlegungen, das neue Dach als Flachdach zu bauen, davon war man aber wieder abgerückt.