Wieder Feuer im „Deutschen Haus“
Bereits im September hatte es in dem Hotel-Restaurant zwei Mal gebrannt. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus.
Dormagen. Der beißende Brandgeruch hing auch gestern Mittag noch im Umkreis des Hotel-Restaurants „Deutsches Haus“ in der Luft — Nachwirkung der Ereignisse in den frühen Morgenstunden: Gegen 4 Uhr war in dem Gebäude ein Feuer ausgebrochen, das das Haus weitgehend zerstörte. „Nach derzeitigem Stand ist Brandstiftung nicht auszuschließen“, sagte Polizeisprecherin Diane Drawe nach den Ermittlungen eines von der Kriminalpolizei beauftragten Gutachters.
Verletzt wurde niemand; laut Stadtsprecher Harald Schlimgen stand das „Deutsche Haus“, in dem sich über der Gaststätte auch Wohnungen befunden hatten, seit rund zwei Monaten leer. Denn in der Nacht zum 18. September hatte es dort ebenfalls gebrannt; zwei Mal innerhalb von wenigen Stunden. Schon damals war erheblicher Schaden entstanden, vor allem im Erdgeschoss. Die Kriminalpolizei war von einem technischen Defekt ausgegangen.
Die Umstände waren allerdings schon seinerzeit merkwürdig. Nach dem ersten — und noch vergleichsweise harmlosen — Brand am 18. September hatte die Feuerwehr den Schankraum mit einer Wärmebildkamera überprüft, aber weiter nichts Besorgniserregendes festgestellt. Ein paar Stunden später war dann ein Großfeuer ausgebrochen. In der Nacht zu gestern hatten mehrere Anrufer die Einsatzkräfte alarmiert. Beim Eintreffen der Feuerwehr, die mit 40 Leuten aus der Berufsfeuerwehr sowie den Löschzügen Hackenbroich, Delhoven, Nievenheim und Mitte ausgerückt war, hätten das Ober- und das Dachgeschoss bereits in voller Ausdehnung gebrannt, berichtete der Einsatzleiter, Brandamtmann Rolf Reinartz von der Berufsfeuerwehr.
Immerhin: Das Übergreifen der Flammen auf das benachbarte Wohnhaus konnten die Feuerwehrleute verhindern. Weil bei dem Hotel-Restaurant akute Einsturzgefahr bestanden habe, sei ausschließlich von außen gelöscht worden.
Insgesamt seien drei C-Rohre und das Wenderohr der Drehleiter zum Einsatz gekommen. Längere Zeit habe das Beseitigen der letzten Glutnester in Anspruch genommen, berichtete Stadtsprecher Schlimgen. Laut Feuerwehr waren die Helfer gestern bis gegen 9 Uhr vor Ort. Die Höhe des Sachschadens könne noch nicht beziffert werden, teilte unterdessen die Kriminalpolizei mit. Der Anblick, der sich Passanten gestern bot, lässt auf eine sehr hohe Summe schließen — im Dach etwa klafften große Löcher, alle Geschosse wirkten sehr stark in Mitleidenschaft gezogen.
Wegen der Einsturzgefahr und wohl auch wegen zahlreicher loser Dachpfannen, die herabzustürzen drohten, wurde der Gehweg um das Eckhaus im Bereich Nettergasse und Friedrich-Ebert-Straße vorsorglich mit rot-weißem Flatterband abgesperrt.