Starthilfe für den Sport

Der Kreis strebt die Anerkennung als NRW-Leistungssportzentrum an.

Rhein-Kreis Neuss. Der Rhein-Kreis Neuss will hoch hinaus: Während Säbel-Weltmeister Nicolas Limbach in Peking noch als einziger Spitzenathlet aus dem Rhein-Kreis Neuss an den Start ging, gibt es große Hoffnungen, dass gleich mehrere Kreissportler ein Olympiaticket für die Spiele 2012 in London lösen.

Um dieses Ziel zu erreichen und sich als Sportstandort zu behaupten, wäre die Anerkennung als NRW-Leistungssportzentrum eine gute Voraussetzung. Die Chancen dafür stehen gut. Der Status würde die Teilnahme am Programm "Leistungssport 2020 - Förderung von Eliten und Nachwuchs in Nordrhein-Westfalen" implizieren, erläutert Sportdezernent Jürgen Steinmetz. "Die Basisqualifikation bringen wir mit", sagt Steinmetz selbstbewusst.

Die Sportförderer in NRW wollen in Zukunft enger zusammenrücken: Das Programm steht für eine neue Ausrichtung im Leistungssport. Verbände, Vereine und vor allem aber die Sportler und Trainer sollen davon profitieren.

Ziel ist es, Ressourcen zu bündeln und die gesellschaftliche Unterstützung des Spitzensports zu verstärken. Die Leistungssportzentren sollen an 15 bis 20 Standorten in NRW gebildet werden, an denen Sportler bereits jetzt gefördert werden oder an denen es eine besonders gute Perspektive für eine Sportart gibt.

"Wir stärken unsere Stärken und damit Sportarten, mit denen wir schon in der Vergangenheit Erfolge gefeiert haben", sagt Steinmetz. Im Vordergrund stünden Fechten, Ringen, Hockey, Handball, Radsport oder auch die Leichtathletik.

Relevant für die Auszeichnung als Leistungszentrum seien nicht nur die entsprechende Sport-Infrastruktur und nationale Platzierungen. Wichtig sei auch die Verzahnung von Spitzen- und Breitensport. Ohne Talente könnten die besten Konzepte nichts ausrichten. Daher könne man den Spitzensport nur dann gut entwickeln, wenn man sich zur Förderung einer starken Vereinslandschaft bekenne.

"Wir wollen noch professioneller werden, ohne den Breitensport zu vernachlässigen", betont auch Thomas Welter, Vorsitzender des Kreissportausschusses. Er spricht von einer Fortentwicklung des 4-Türen-Modells, das mit der Sporthochschule in Köln entwickelt wurde und Kompetenzen bündelt. Das Konzept 2020 will die Duale Karriere unterstützen, bei der das Nebeneinander von Sport und Berufsausbildung organisiert wird. Schon jetzt spiele das Verbundsystem von Schule und Sportverein eine große Rolle. Steinmetz: "Wir haben 73 Schülersportgemeinschaften in 16 Sportarten und 127 Talentsichtungs- und Talentfördergruppen in zwölf Sportarten."

Punkten könne man hier bereits mit dem Sportinternat in Knechtsteden. "Wir haben 13 Landesleistungsstützpunkte, einen Bundesstützpunkt (weibliches Ringen, Dormagen) sowie eine Außenstelle eines Bundesstützpunktes (Fechten, Dormagen)", erläutert Steinmetz. Der Dezernent sieht dabei auch die Ringerhalle als wichtigen Baustein im Konzept.

Steinmetz hofft auf eine breite Zustimmung für den Zuschuss zum Bau der Halle in der Kreisausschuss-Sitzung am 21. April: "Das wird sicherlich auch ganz genau in Düsseldorf registriert."