SV Uedesheim: Verein kommt Stadt entgegen

Der SV Uedesheim bekommt endlich seinen Kunstrasenplatz. Die Art der Finanzierung könnte Schule machen.

Neuss. Viele Jahre hat es gedauert, jetzt scheint der Traum des SV Uedesheim vom eigenen Kunstrasenplatz endlich in Erfüllung zu gehen. Der Sportausschuss hat nach Vorlage eines modifizierten Antrags des Vereins der Verwaltung grünes Licht erteilt, bis zur nächten Sitzung im März einen Vertragsentwurf vorzubereiten, in dem die Modalitäten der Baumaßnahme und der Finanzierung geregelt sind.

Ausschlaggebend war zum einen die Bereitschaft des SV Uedesheim, selbst als Bauherr aufzutreten. Der modifizierte Antrag, den Anfang 2014 auch der Stadtrat noch absegnen muss, sieht zum anderen vor, dass der Verein die Kosten von rund 617 000 Euro auf Basis einer Mischfinanzierung, die Schule machen könnte, zu weit mehr als die Hälfte selbst trägt.

So erhält der SVU zwar einen Zuschuss von der Stadt in Höhe von 300 000 Euro, nimmt aber über eine Sportstätten-Förderprogramm bei der KfW-Bank ein Darlehen über eine Laufzeit von zehn Jahren in gleicher Höhe auf und zahlt damit 30 000 Euro im Jahr zurück. Für die fälligen Tilgungsbeträge kommt jedoch die Stadt auf, wobei das Anlaufjahr tilgungsfrei ist und die Maßnahme somit erst 2015 haushaltsrelevant wird. Der SV Uedesheim trägt die festgeschriebenen Zinsen.

Den Restbetrag von 317 000 Euro muss der Club selbst aufbringen. „Wir haben einen Sponsor gefunden, der 120 000 Euro der Kosten übernimmt. Ohne ihn wäre das alles hier gar nicht möglich gewesen“, sagt der Vorsitzende Klaus Haas. Der Verein habe ein Projektteam mit Andreas Schneider (technische Durchführung) und Jörg Meuter (Finanzierung) an der Spitze gegründet, das aktuell Angebote sondieren und sich um die Akquirierung von Spenden kümmern würde.

„Man kann nicht immer nur nach der Stadt schreien, sondern muss selbst aktiv werden und Vorschläge unterbreiten“, sagt Haas, der davon ausgeht, dass der Umbau des jetzigen Tennen- in einen Kunstrasenplatz in der Sommerpause des nächsten Jahres durchgeführt werden kann. Es würden darüber hinaus auch schon Pläne für eine hydraulische Tribüne in der Schublade liegen, die sowohl auf den Kunst- als auch auf den Naturrasenplatz schwenkbar wäre. „Das ist aber noch Zukunftsmusik, wir wollen eins nach dem anderen realisieren“, so Haas.

Die Verwaltung um Sportdezernent Stefan Hahn will parallel ausloten, inwiefern der SVU bereit ist, künftig die komplette Eigenverantwortung auf der Bezirkssportanlage zu übernehmen.